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Verena Farrar

Schulneubau als Ausweichquartier oder die Containerlösung?

Stadträte entscheiden sich für eine neue Schule in Modulbauweise, die nach dem Rückzug bestehen bleibt.

Bereits im kommenden Jahr sollen die Kinder ihr Schulgebäude auf dem Questenberg in Meißen verlassen und in einem Übergangsquartier lernen. Die Stadträte haben sich jetzt mehrheitlich dazu entschlossen, dass dies nicht aus Containern bestehen wird, sondern eine komplett neue Schule sein soll. Einige Stadträte fühlten sich überrumpelt, dass plötzlich nach der Vorberatung in den Ausschüssen, in denen es stets um eine Containerlösung als Ausweichquartier für die Questenbergschüler ging, nun doch der Fokus auf einer fünf Mal so teuren, aber auch nachhaltigeren Schule in Modulbauweise liegt. Auch die Verwunderung über die »plötzlich« vorhandenen finanziellen Mittel im Haushalt der Stadt war besonders den Mitglieder der Fraktion Die Linke anzumerken. Denn auf Fördermittel dürfe man wohl nicht hoffen, will man die Zeitschiene einhalten. Immerhin verschlinge auch die Sanierung der Questenbergschule eine zweistellige Millionensumme. »Der Haushalt ist gesichert, aber der Zeitplan ist sehr ambitioniert und es darf wirklich gar nichts schief gehen«, gesteht Bürgermeister Markus Renner. Denn bereits ab Herbst 2018 soll die Questenberg-Grundschule grundhaft saniert und ausgebaut werden. Aber man will es versuchen, um eine nachhaltigere Lösung für das nahende Schulproblem zu haben. Die derzeitigen Grundschulplätze werden bis 2020 knapp und dann müssen Ausweichlösungen da sein. Die Verwaltung war deshalb auf der Suche nach einer sinnvollen Lösung zur vorübergehenden Unterbringung der Questenbergschüler und der künftigen ABC-Schützen. Erwogen wurde zunächst die Miete eines Containerobjektes am Standort Mühlweg. Hier würden sich die Mietkosten für die Nutzung während der zweijährigen Bauzeit auf circa eine Million Euro belaufen. Vorteil dieser Lösung: Sie ist unkompliziert und schnell umsetzbar, so dass Umzug und Bau im Zeitplan bleiben. Längerfristig nutzbar ist eine komplett neue Schule in Modulbauweise. Diese soll nach dem Rückzug der Questenbergschüler dann als neue vierte Grundschule am dafür vorgesehenen Standort an der Niederauer Straße genutzt werden. Rund 5,5 Millionen Euro würden für die Errichtung eines solchen Modulbaus inklusive der dann notwendigen Einfeldsporthalle, Außenanlagen und Ausstattung benötigt. Fraktionsübergreifend gaben einige Räte zu bedenken, dass man seit 25 Jahren die erste Schule komplett neu baue und das ein ganz wichtiges Zeichen für eine positive Entwicklung Meißens sei. Da müsse etwas Tolles für die Kinder entstehen. Obwohl der Modulbausatz mit einem klassischen Hausbau aus Stein nicht zu vergleichen sei, sollen Meißner Künstler bei der Fassadengestaltung und einzelnen Elementen ein Wörtchen mitreden und ihre individuelle Handschrift hinterlassen dürfen.


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