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Wahllokale öffnen für Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche wählen den Bundestag schon am 15. September. Neun Tage vor der regulären Bundestagswahl können alle unter 18 Jahren ihre Stimme bei der U18-Wahl abgeben. Es ist das Finale einer Auseinandersetzung mit Politik, Parteiprogrammen und den Grundlagen der Demokratie - und damit von vielfältigen Aktivitäten zur politischen Bildung.
Symbolfoto: Andrey Burmakin/Fotolia

Symbolfoto: Andrey Burmakin/Fotolia

Die U18-Bundestagswahl wird von und für Kinder und Jugendliche organisiert. Bundesweit öffnen tausende Wahllokale in Jugendclubs, Räumen von Jugendverbänden, Schulen, Fußgängerzonen, auf Marktplätzen und Sportplätzen. Wählen darf, wer sonst wegen seines Alters noch nicht darf. Die Nationalität spielt keine Rolle. „Uns geht es darum, junge Menschen für die Demokratie und eines ihrer wichtigen Instrumente zu begeistern”, sagt Marcus Lehmann. Er hat 1996 U18 in einem Berliner Jugendclub erfunden. Seitdem wächst die Idee. U18 gibt es mittlerweile zu Kommunalwahlen, Landtagswahlen und zur Bundestagswahl. In Sachsen haben sich mittlerweile mehr als 140 Wahllokale zur U18-Bundestagswahl angemeldet. Die Hürden für die U18-Teilnahme sind niedrig. Kinder und Jugendliche melden - mit oder ohne Unterstützung von Erwachsenen - ein Wahllokal auf u18.org an. Sie bereiten alles Notwendige vor: Wahlraum, Wahlkabinen, Wahlurne. Meist organisieren die jungen Menschen im Vorfeld noch Podiumsdiskussionen, vergleichen die Wahlprogramme der Parteien und beschäftigen sich mit den Abläufen und Regeln von Wahlen. Notwendiges Material entwickeln sie selbst oder nutzen, was von der Bundeskoordinierungsstelle bereitgestellt wird. So werden Stimmzettel auf Basis der offiziellen Stimmzettel erstellt. „U18 ist wohl die größte selbstbestimmte und selbstorganisierte Initiative politischer Bildung”, sagt Hetav Tek, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR). Der DBJR hat die Aufgabe der Koordination übernommen, gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Bundeszentrale für Politische Bildung. In allen Bundesländern sorgen Landeskoordinatoren dafür, dass die Informationen in alle Richtungen fließen. Im Landkreis Görlitz übernimmt zudem der Jugendring Oberlausitz e.V. die landkreisweite Koordination der U18-Bundestagswahl (gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ und dem Landkreis Görlitz - diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes – „Landespräventionsrat Sachsen“). Innerhalb der vergangenen Monate wurden Jugendeinrichtungen und Schulen informiert und dazu motiviert, eigene Wahllokale zu eröffnen. Informationsmaterialien und Projektideen wurden gesammelt und verteilt. Ein „Wahl-O-Flex“ wurde erstellt (analog zum bundesweiten Wahl-O-Mat), bei dem alle Direktkandidaten des Landkreises Görlitz auf 20 Fragen geantwortet haben. Im Landkreis Görlitz sind mittlerweile 21 Wahllokale angemeldet. Auch eine Briefwahl ist für Kinder und Jugendliche möglich (weitere Informationen unter: www.u18.org und unter www.landjugend-sachsen.de


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