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Wenn Kraftstoff aus der Steckdose kommt

Ein Schüler interessiert sich für erneuerbare Energien und fährt voll auf ein Elektroauto ab.

„Es fühlt sich an, als ob man mit dem Auto aus der Ausfahrt schwebt“, sagt Maximilian Lemke. Er ist 18 Jahre alt und besucht die 12. Klasse an der Laborschule in Gorbitz. Das schwebende Auto ist ein Tesla Model S P85, gebaut vom gleichnamigen amerikanischen Unternehmen, das sich zum Ziel gesetzt hat, elektrisch fahrende Autos für ein breites Publikum zu bauen. Diese Idee hat auch Maximilian gefesselt. „Ich interessiere mich für erneuerbare Energien und lebe sehr umweltbewusst“, sagt er. Hinzu kommt seine Leidenschaft für Autos. „Als ich das erste Mal den Tesla gesehen habe, fand ich das spannend.“ In der Schule wurde ihm vor etwa einem Jahr die Aufgabe gestellt, ein Projekt zu entwickeln, das Spaß macht, für den Schüler eine Herausforderung darstellt und der Gemeinschaft einen Nutzen bringt. „Es gab erst andere Ideen, aber der Tesla war nicht zu schlagen.“ Gemeinsam mit einem Bekannten seiner Eltern, der ein solches Fahrzeug besitzt, setzte er sich zusammen. Entstanden ist das erste eigene Unternehmen. Mit der Vermietung von Elektrofahrzeugen will Maximilian die Idee des umweltschonenden Autofahrens vermitteln. Die breite Anerkennung in der Bevölkerung fehlt noch, doch „ich will zeigen, dass Elektromobilität jetzt schon funktioniert und der Fahrspaß nicht zu kurz kommt“, sagt der Schüler. Markant ist das fast geräuschlose Fahren. „So kann man sich gut unterhalten.“ Maximilian hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt und weiß, wovon er spricht. „Strom ist nicht nur billiger als Benzin, auch der Wirkungsgrad ist wesentlich höher.“ Rechnet man flüssigen Kraftstoff in Energie um, kommt davon nur 25 Prozent auf der Straße an, der Rest wird verblasen. Bei Strom sind es 80 Prozent, die Leistung steht sofort zur Verfügung und lässt eine schnelle Beschleunigung zu. Von 0 auf 100 in 4,4 Sekunden. Im Fußraum des Wagens gibt es nur Gas und Bremse, wie bei einem Automatikgetriebe, aber keine Gänge. „So erfolgt die Beschleunigung wie beim Flugzeug“, sagt Maximilian, während er auf dem riesigen 17-Zoll-Touchscreen mit dem Finger einen Regler schiebt, um das Dachfenster zu öffnen. Die futuristische Ausstattung mit Internetzugang, digitaler Klimaanlage und Radio lädt zum Spielen ein. Aufge“tankt“ wird an Ladestationen, den Superchargern. „Innerhalb von 30 Minuten ist die leere Batterie halb voll, nach 40 Minuten sind 80 Prozent aufgeladen.“ Bis zu 480 Kilometer kann dann, je nach Fahrweise, wieder Gas gegeben werden.


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