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Dany Dawid

Für Menschlichkeit und Weltoffenheit

Forst. Mehr als 300.000 Menschen haben am Wochenende wieder in den verschiedensten Städten für Demokratie demonstriert. Auch in der Rosenstadt Forst.

Mehr als 400 Menschen zeigten in Forst Flagge. Darunter waren u.a. auch Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landrat Harald Altekrüger (im Bild vorn rechts).

Mehr als 400 Menschen zeigten in Forst Flagge. Darunter waren u.a. auch Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landrat Harald Altekrüger (im Bild vorn rechts).

Bild: Dany Dawid

So fand dazu am Sonntag auf dem Max-Seydewitz-Platz eine Kundgebung für Menschlichkeit, Weltoffenheit und Demokratie mit dem Motto: »Nie wieder ist jetzt - Einfach Miteinander!« statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bündnis »Unteilbar Forst«. Das Bündnis ist ein Zusammenschluss unterschiedlicher Akteure aus der Zivilgesellschaft, von kirchlichen Vertretern, Gewerkschaften, Vereinen, sowie demokratischen Parteien der Stadt. Auch Ministerpräsident des Landes Brandenburg Dietmar Woidke, Spree-Neiße Landrat Harald Altekrüger, die Forster Bürgermeisterin Simone Taubenek und auch Gubens Bürgermeister Fred Mahro waren vor Ort und sprachen Klartext.

Simone Taubenek sagt: »Extremismus ist mir in jeder Form zutiefst zuwider. Das schließ den Links-, den Rechts-, als auch den Umweltextremismus mit ein. Deutschland funktioniert ohne Ausländer nicht mehr. Das trifft auch auf unsere Stadt zu. Wir sind schon aufgrund des Strukturwandels auf Zuzug angewiesen, auch aus dem Ausland.«

Landrat Harald Altekrüger freut sich, »so viele Menschen auf diesem kleinen Platz zu sehen. Das ist ein ganz klares Zeichen für die Positionierung der Region. Das stimmt mich hoffnungsvoll, dass so viele Menschen für die Demokratie und Menschenrechte ihre Stimme erheben und dafür öffentlich eintreten. Demokratie ist das höchste Gut und das muss ständig erkämpft und beschützt werden. Vielfältigkeit und Vielfalt in der Gesellschaft sind heute wichtiger denn je. Ministerpräsident Dietmar Woidke betont: »Ich bin heute als Forster Bürger hier und es freut mich, dass so viele Menschen heute Flagge zeigen, für Weltoffenheit, für Toleranz, für Menschlichkeit und Demokratie. Unser Grundgesetz wird in diesem Jahr, am 8. Mai, 75 Jahre alt. Vor 75 Jahren haben Menschen in den Trümmern zusammengesessen und dieses Gesetz aus den Erfahrungen, was Rassismus und Rechtsextremismus gebracht haben, geschrieben. Und nun ist das Grundgesetz in Gefahr Wir brauchen das Miteinander und den Respekt, den ein Mensch vor dem anderem haben muss.«

Und Gubens Bürgermeister Fred Mahro berichtet:« Ich bin auch in Forst geboren und somit auch als Forster Bürger hier. Was wir vor zwei Wochen in Spremberg und heute in Forst erleben, soll nächste Woche auch in Guben stattfinden. Eine Motivation, die mich nach Spremberg und nach Forst bringt, ist ein Vermächtnis, was ich weitergebe. Mein Vater war Busfahrer und meine Mutter war Postfrau. Beide waren unpolitisch. Aber beide haben mir mit auf den Weg gegeben, mein Leben danach auszurichten, das das, was meine Mutter und mein Vater erlebt haben, nie wieder in Deutschland und auch nie wieder in Europa stattfindet. Und deshalb stehe ich mit allen Menschen gemeinsam hier. Wir wollen die Demokratie bewahren und wir wollen nie wieder Krieg.«


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