Geschenk gewährt seltene Einblicke
Am 14. Mai erhielt die Festung Königstein ein wertvolles Geschenk: ein Gemälde des bedeutenden Dresdner Malers der deutschen Romantik Ernst Ferdinand Oehme (1797-1855). Dem Schüler Johan Christian Clausen Dahls und Zeitgenossen Caspar David Friedrichs gelang damals etwas Außergewöhnliches. Er malte innenliegende Gebäude der Festung Königstein. Seinerzeit war dies aus Gründen militärischer Geheimhaltung unmöglich - eigentlich. Bis heute ist es ein Rätsel, wie er es geschafft hat, auf dem Plateau der Bergfestung künstlerisch tätig werden zu dürfen.
Ab Mitte Juni wird das um das Jahr 1830 geschaffene Bild mit dem Titel "Ansicht der großen Kaserne auf der Festung Königstein" im Rahmen der der neuen Sonderausstellung "Entlang der Elbe - Das alte Sachsen in Gemälden aus der Sammlung Wolfgang Donath" auf der Festung zu sehen sein. "Das Gemälde ist eine substanzielle Bereicherung für die Kunstsammlung der Festung Königstein", sagt Andrej Pawluschkow, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Bergfestung. "Innenansichten der Festung aus dieser Zeit sind äußerst selten. Als Zeitdokument ist es zudem ein Gewinn für die Forschung: Es zeigt detailreich den damaligen Zustand der Alten Kaserne, aber auch das unter August dem Starken erbaute Neue Garnisonshaus, das es heute nicht mehr gibt."
Bisher befand sich das auf Papier und Pappe gemalte Bild in Privatbesitz. Es stammt aus der Sammlung Fritz Busche aus Nordrhein-Westfalen. Fritz Busche (1890-1964) trug zwischen 1949 und 1964 bedeutende Werke der Malerei der Romantik und des Realismus zusammen. Die Schenkung veranlasste die Familie des Sammlers anlässlich seines 60. Todestages. Einziger Wunsch: Die Festung solle das Werk öffentlich zugänglich machen.