Mähfreier Mai in Radebeul

Diesen Monat lässt die Stadtverwaltung Radebeul den Rasenmäher stehen und wird geeignete kommunale Grünflächen nicht mähen. Warum das? "Weil wir das Konzept 'Mähfreier Mai' unterstützen und einen nahrhaften Lebensraum für verschiedene Bestäuber schaffen wollen", erklärt Daniela Bollmann von der Stadtverwaltung. Darunter Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.

Wenn die Tage wärmer werden, fangen die Nützlinge an auszuschwärmen, Nahrung zu suchen und sich fortzupflanzen. Schaut man sich den Verlauf des Bienenjahrs an, so ist der Mai die Zeit der Teilung des Bienenstockes. Hierbei schwärmt die alte Bienenkönigin aus und nimmt einen Teil des Volkes mit, um eine neue Behausung zu finden. Den zurückgebliebenen Teil des Volkes übernimmt eine neue junge Bienenkönigin. Eine geschäftige Zeit also.

Die Idee selbst stammt aus Großbritannien und heißt "NoMowMay". Hier lassen bereits zahlreiche Gartenbesitzer im Mai den Rasenmäher stehen. Die Organisation Plantlife hat festgestellt, dass beim Unterlassen des Mähens im Wonnemonat auf einer Rasenfläche die Menge an Nektar um das Zehnfache erhöht werden kann. Auch in Belgien, den Niederlanden und einigen deutschen Städten wird mitgemacht.

Neben der Förderung der ökologischen Vielfalt gibt es noch weitere Vorteile der Aktion. Es bleibt mehr Zeit für andere Dinge und spart nebenbei etwas Geld (wenn ein benzin- oder strombetriebener Mäher benutzt wird). Das längere Gras kann mehr Feuchtigkeit speichern und muss wenig bis gar nicht bewässert werden und Moos hat weniger Chancen, sich im Rasen zu etablieren.

Was passiert nach dem Mai?

Das Gras sollte nicht sofort auf die übliche Länge runter geschnitten werden. Es wird empfohlen, erst einmal ein Drittel der Graslänge zu schneiden und ein paar Tage später wiederholt, bis der Rasen die gewünschte Länge hat. Das Sachgebiet Stadtgrün hofft auf Verständnis und vielleicht kann der ein oder andere Gartenliebhaber motiviert werden, mitzumachen.