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Gezielt beschädigt

Rietschen. Zwei Jägern aus Rietschen werden immer wieder gezielt Hochsitze beschädigt. Anfang April fanden sie eine angesägte Leiter. Die Polizei ermittelt.
Jagdpächter Udo Zange (links) und sein Mitbegeher Dieter Nowke an dem Hochsitz, an dem im April ein Stück Holm abgesägt wurde.

Jagdpächter Udo Zange (links) und sein Mitbegeher Dieter Nowke an dem Hochsitz, an dem im April ein Stück Holm abgesägt wurde.

Bild: T. Keil

Die Jagdsaison steht in den Startlöchern. Für Jagdpächter Udo Zange und Mitbegeher Dieter Nowke bringt das Arbeit mit sich. Der 320 Hektar große Pachtbezirk muss von den beiden Rietschenern auf Vordermann gebracht werden. Seit über 50 Jahren pflegen sie ihr Revier und mussten dabei zuletzt mehrmals unschöne Entdeckungen machen.

 

Beim letzten Vorfall Anfang April war ein Stück Holm aus der Leiter eines Hochsitzes gesägt worden. Sauber abgetrennt zwischen zwei Sprossen. Die beiden Männer entdeckten das zum Glück am Tag. »Wären wir dort im Dunkeln hochgeklettert, hätte die Leiter brechen und wir uns ernsthaft verletzen können«, sagt Udo Zange.

 

An einen Dummejungenstreich oder Vandalismus glauben sie nicht. Sie gehen von gezielten Taten aus. Zum fünften Mal innerhalb von zwei Jahren war ein Hochsitz beschädigt, zuletzt nicht mehr einfach zerschlagen oder umgeworfen worden, wie man es bei stumpfem Vandalismus vermuten würde. „An einem Hochsitz war beispielsweise gezielt ein Spannseil entfernt worden“, berichtet Dieter Nowke. Auch das kann man bei Nacht leicht übersehen, der Hochsitz kann bei entsprechender Belastung umkippen. In anderen Fällen wurden die Leitern oder die ganze Kanzel zerstört.

 

Die beiden Männer zeigten jeden der Vorfälle bei der Polizei an. Die Zerstörung von Hochsitzen kommt immer wieder vor. Erst im März wurden beispielsweise im Moritzburger Wald mehrere Hochsitze beschädigt oder zerstört. Da die Polizei vor Ort Schriftzüge wie »Jäger jagen« und »Mörder« fand und es auch ein Bekennerschreiben im Internet gab, standen schnell militante Tierschützer im Fokus.

 

Doch die beiden Rietschener Jäger gehen davon aus, dass ihr Fall anders gelagert ist. Konkret haben sie zwei Personen im Verdacht, von denen sie schon persönlich angefeindet wurden. Es geht nicht um die Ablehnung der Jagd als solche, sondern anscheinend um persönliche Animositäten den beiden Jägern gegenüber. Besagte Personen seien auch schon von Anwohnern an den Hochsitzen gesehen worden, kurz bevor ein Schaden entdeckt wurde, erzählen Udo Zange und Dieter Nowke. Da man die Taten aber nicht beweisen könne, wolle man auch keine Namen nennen und alles Weitere der Polizei überlassen.

 

Für die beiden Jäger heißt es jetzt, den neuen Schaden an der Leiter zu beseitigen. Eine Notreparatur tut es dabei nicht. Die würde einer Kontrolle durch die Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft nicht standhalten. Also heißt es, die komplette Leiter auszutauschen.

 


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