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12 Millionen für den Bau der neuen Oberschule in Görlitz

Görlitz. Die Stadt Görlitz erhält 12 Millionen Euro Fördermittel für den Bau der neuen Oberschule auf dem ehemaligen Schlachthofgelände. Bis zum ersten Unterricht wird es noch einige Jahre dauern.

Die Stadt kämpft seit langem um die neue Oberschule. Drei Mal wurde sie bereits in verschiedenen Ausführungen geplant. Deswegen bedankte sich Oberbürgermeister Octavian Ursu bei der Übergabe des Fördermittelbescheids auch bei den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die immer wieder umplanen musste. Daneben bedankte sich der OB natürlich auch bei Ministerpräsident Michael Kretschmer und dem Freistaat, der 12 Millionen Euro Fördermittel für das Bauprojekt bereitstellt. »So eine große Summe sind keine Selbstverständlichkeit, denn die Mittel sind begrenzt«, so Ursu.

 

Aber warum musste die Stadt überhaupt so lange um eine neue Schule ringen? Das hängt mit den Prognosen der Schülerzahlen zusammen. Denn die Zahlen des Statistischen Landesamtes sehen für die Zukunft (ab 20230) eher einen Rückgang der Zahlen. Die Stadt wiederrum kämpft schon seit längerem mit vollen Klassenzimmern, musste bereits mehrere Container aufstellen, in denen zusätzliche Klassenräume eingerichtet wurden. Die Stadt argumentierte, dass in den Prognosen der in Görlitz hohe Zuzug aus Polen und andere Sondereffekte wie etwa Kinder aus Flüchtlingsfamilien nicht berücksichtigt werden. Das überzeugte letztlich. Oberbürgermeister Octavian Ursu: »Seit mehreren Jahren haben wir steigende Schülerzahlen. Das ist sehr erfreulich, stellt uns jedoch auch seit geraumer Zeit vor große Herausforderungen, die verschiedene Übergangslösungen erforderlich machen. Wir freuen uns sehr, dass die neue Oberschule, für die viele seit rund zehn Jahren kämpfen, nun Wirklichkeit werden kann und wir für die Europa- und Wissenschaftsstadt Görlitz/Zgorzelec zeitgemäße und zukunftsfähige Lernbedingungen schaffen können.«

 

Modernes Schulkonzept

 

Gebaut werden soll die Schule auf dem ehemaligen Schlachthofgelände in der Görlitzer Weststadt, das inzwischen komplett der Stadt gehört. Auf dem Areal stehen viele ungenutzte Gebäude, einige werden jetzt zu Schulgebäuden, daneben werden auch neue Gebäude errichtet. Das kostet nach aktuellen Berechnungen rund 28,5 Millionen Euro, die Stadt muss also einen Eigenanteil von 16,5 Millionen Euro stemmen, was größtenteils über einen Kredit passieren soll.

 

Entstehen soll eine sogenannte Clusterschule statt einer klassischen Flurschule. »Das ist ein modernes Konzept und erhöht die Attraktivität der Schule für junge Lehrkräfte«, sagt Bürgermeister Benedikt M. Hummel. Die Hoffnung ist, dass junge Lehrerinnen und Lehrer aus Dresden, Leipzig oder anderswo dank der modernen Schule Görlitz als neuen Lebensmittelpunkt eher in Betracht ziehen. Die Stadt erhofft sich von der Schule nicht nur einen Schub für das Schlachthofgelände, sondern für den ganzen Stadtteil, will mit dem Bau einen Entwicklungspunt setzen. Starten soll der Unterricht mit dem Schuljahr 2028/29.


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