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Rainer Könen

»Das Hermsdorfer Schloss hat großes Potenzial«

Ottendorf-Okrilla. Jüngst wurde in dem früheren Herrenhaus eine Machbarkeitsstudie zum Nutzungskonzept »das grüne Schloss« vorgestellt.
In Ottendorf-Okrilla hat man große Pläne mit dem Hermsdorfer Schloss. In den historischen Räumlichkeiten sollen auch gastronomische Einrichtungen - gedacht ist an ein Schlosscafé und -restaurant - etabliert werden. Um künftig mehr Besucher anzulocken.

In Ottendorf-Okrilla hat man große Pläne mit dem Hermsdorfer Schloss. In den historischen Räumlichkeiten sollen auch gastronomische Einrichtungen - gedacht ist an ein Schlosscafé und -restaurant - etabliert werden. Um künftig mehr Besucher anzulocken.

Bild: Rainer Könen

Die meisten Touristen, die auf der A 4 in Richtung Dresden fahren, lassen das Hermsdorfer Schloss links liegen. Befinden sich doch in seiner Nähe andere verlockende Ziele wie etwa Moritzburg oder die vielen Sehenswürdigkeiten Dresdens. Aber vielleicht nehmen sich künftig Urlauber doch mal die Zeit für einen Zwischenstopp, um das unweit der BAB-4-Ausfahrt gelegene Barockschloss zu besuchen. Denn eine Visite des aus dem 16. Jahrhundert stammenden Gebäude lohnt sich. Das finden viele Ottendorfer, darunter auch Torsten König. Der Ottendorfer Architekt ist davon überzeugt, dass »das Schloss großes Potenzial hat«. Dazu hatte er jüngst eine gemeinsam mit dem Dresdner Architekturbüro h.e.i.z.Haus entwickelte Machbarkeitsstudie zum Nutzungskonzept des Schlosses vorgestellt. Und anhand einer Drei-Säulen-Theorie erläutert, welche wirtschaftlichen Möglichkeiten das frühere Herrenhaus bietet.

Schlossprofil weiter »schärfen«

So soll das Schloss künftig als Konferenz- und Tagungsstätte genutzt und dort weiterhin Feiern, Märkte und Hochzeiten durchgeführt werden. Vor allem aber soll endlich eine gastronomische Einrichtung in dem historischen Gebäude etabliert werden. Ein Schlosscafé respektive ein Schlossrestaurant werde sicher mehr Besucher anlocken, so König bei der Präsentation der Machbarkeitsstudie. Der Architekt wies darauf hin, dass das Schloss auch gute Chancen habe, sich als »Nachhaltigkeitszentrum« in der Region zu profilieren. In den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales müsse man jedoch das Schlossprofil weiter »schärfen«, so König weiter. Da es in Sachsen etliche Schlösser und Burgen gebe, müsse das Hermsdorfer Schloss ein Alleinstellungsmerkmal aufweisen. Das sei beispielsweise mit der Einrichtung eines Umweltzentrums möglich.

Rund 7,2 Millionen Euro Kosten

Doch um all diese Pläne - so ist auch die Einrichtung eines Soziokulturellen Zentrum vorgesehen - realisieren zu können, müssen erst einmal die baulichen Voraussetzungen geschaffen werden. König betont, dass die Gemeinde, die der Machbarkeitsstudie zugestimmt habe, jetzt die verschiedenen Fördermöglichkeiten und Finanzierungsmodelle »sondieren« müsse. Laut Machbarkeitsstudie betragen die veranschlagten Investitionskosten rund 7,2 Millionen Euro. Da die Kommune Bauherr und Eigentümer ist, kann die Großgemeinde mit Fördermitteln aus LEADER-Programmen sowie dem sächsischen Strukturförderfonds rechnen.

Wann die Umbauarbeiten am Schloss beginnen werden, sei noch völlig offen, so Torsten König. Es gebe da keinen Zeitplan. Ottendorfs Bürgermeister Rico Pfeiffer wies darauf hin, dass man in der Kommune derzeit überlege, welche Gesellschaftsform - Genossenschaft oder GmbH - am geeignetesten für das Hermsdorfer Schloss sei. Pfeiffer weiter: »Wir prüfen alles unter Berücksichtigung der finanziellen Mittel und Fördermöglichkeiten.« Vorerst jedoch, so der Ottendorfer Bürgermeister, konzentriere man sich auf die am 9. Juni stattfindenden Kommunalwahlen: »Die haben oberste Priorität.« Erst danach wolle man sich mit der Zukunft des Hermsdorfer Schloss beschäftigen.


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