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Dany Dawid

Zerfall von Straßen aufhalten

Loch an Loch und hält doch noch. Dieser Fakt verdirbt oft Zwei-und Vierrädern den Spaß am Fahren. Damit es aber erst gar nicht zu wesentlichen Straßenschäden kommen kann, gibt es eine vorbeugende Schutzmaßnahme gegen den Alterungsprozess.
Das hier in Klein Loitz aufgetragene Material Gilsonit dringt bis zu 1,5 Zentimeter in die bestehende Deckschicht ein, schließt enthaltene Asphaltene und Maltene ein und bremst somit den chemischen und mechanischen Alterungsprozess. Nach nur etwa zwei Stunden ist dann die jeweilige behandelte Fläche wieder nutzbar. Foto: Landkreis Spree-Neiße

Das hier in Klein Loitz aufgetragene Material Gilsonit dringt bis zu 1,5 Zentimeter in die bestehende Deckschicht ein, schließt enthaltene Asphaltene und Maltene ein und bremst somit den chemischen und mechanischen Alterungsprozess. Nach nur etwa zwei Stunden ist dann die jeweilige behandelte Fläche wieder nutzbar. Foto: Landkreis Spree-Neiße

Täglich rollen Motorräder, Pkw, Busse sowie Lkw über das deutsche Straßennetz. Autobahnen, Bundesstraßen sowie Landes- und Kreisstraßen sind dabei immer größer werdenden Belastungen ausgesetzt. Rissbildungen, die letztendlich zu Schlaglöchern führen, sind die Folge. Landkreis Spree-Neiße setzt auf neue Technologie In Klein Loitz wurde nun erstmalig die Ortsverbindungsstraße nach Bohsdorf mit einem Spezialverfahren konserviert. Wie Dipl.-Ing. Peter Dutzky, Leiter der Asphaltkonservierung Possehl Spezialbau GmbH mitteilt, darf die Straße aber in keinem schlechten Zustand sein. Denn die Technologie wirkt präventiv. »Das bedeutet, sie wird systematisch und nach einem bestimmten Zyklus eingesetzt. Dadurch kann man erreichen, dass deutlich weniger Straßen repariert und instand gesetzt werden müssen. Die Nutzungsdauer der Asphaltdeckschicht wird somit verdoppelt«, so Dutzky. Die Konservierung erfolgt durch eine feine Besprühung der bestehenden Asphaltoberfläche mit dem Material Gilsonit, welches zu 99 Prozent versteinertes Rohöl ist. Das Konservierungsmittel verbleibt aber nicht als Schicht auf der Oberfläche, sondern sickert dabei 1 bis 1,5 Zentimeter in die bestehende Deckschicht ein und verbindet sich chemisch mit dem vorhandenen Bindemittel. Die Textur der Straßenoberfläche wird dabei jedoch nicht verändert. Gilsonit ist besonders widerstandsfähig gegen Oxidation, Hitze- und UV-Einwirkung sowie mechanischer Beanspruchung. Durch diese Eigenschaften bietet das Konservierungsmittel mehrere Jahre einen Schutz gegen den natürlichen Alterungsprozess. Die Wirkung lässt allerdings nach etwa sechs bis acht Jahren nach. Bis zu insgesamt dreimal kann diese Erhaltungstechnologie angewendet werden. Peter Dutzky betont: »Die Qualität der Asphaltbeläge hat nachgelassen. Straßen, die vor 20 Jahren gebaut wurden, haben viel länger gehalten. Ein zusätzlicher Nachteil ist, dass Straßen so lange befahren werden, bis sie total kaputt sind. Dabei betragen die Kosten einer Konservierung nur einen Bruchteil, verglichen mit einer Deckschichterneuerung.« Ein weiterer Vorteil dieser Technologie ist die kurze Phase der Trocknung. Bereits nach nur zwei Stunden kann der Verkehr wieder freigegeben werden. So kommt diese Methode nun auch auf mehrspurigen Autobahnen zum Einsatz. Unterwegs ist das Team um Peter Dutzky in ganz Deutschland. »In den Folgejahren kommt nun die präventive Schutzmaßnahme Zug um Zug auf weiteren Straßen zum Einsatz«, berichtet der Leiter der Asphaltkonservierung. INFO: Schon in den 70er Jahren wurde in den USA ein Verfahren zur Asphaltkonservierung entwickelt. Die Wirksamkeit ist seit Jahrzehnten bestätigt.


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