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sts/asl

Viele aufregende und glückliche Momente

Johanniter-Kinderhaus »Pusteblume« in Burg ist seit einem halben Jahr geöffnet.

Mit dem Kinderhaus »Pusteblume« erfüllten sich die Südbrandenburger Johanniter im WochenKurier-Jubiläumsjahr einen Herzenwunsch. Bereits sechs Monate bietet die Einrichtung im Spreewald Kindern mit hohem medizinischen Betreuungsbedarf sowie deren Angehörigen ein zu Hause auf Zeit.

Anfragen aus der ganzen Republik

»Bisher besuchten zirka 30 Kinder unsere ›Pusteblume‹ - teilweise waren Eltern und Geschwister mit dabei«, erzählt Einrichtungsleiterin Daniela Konzack und fügt an, dass es nicht nur Familien aus der näheren Umgebung waren. So seien auch Familien aus Chemnitz und Berlin bereits in Burg zu Gast gewesen. »Wir erhalten Anmeldungen aus der ganzen Republik. Aktuell ist es uns leider nicht möglich, allen Anfragen von Familien gerecht zu werden. Es werden dringend noch Gesundheits- und Krankenpfleger benötigt, um das Kinderhaus voll auszulasten«, erzählt sie. »Trotzdem haben grauer Alltag, Strapazen und Hektik keinen Platz bei uns. Die Pflege im Johanniter-Kinderhaus lässt sich mit Geborgenheit, Zeit und Eigenständigkeit beschreiben.«

Barfußpark und Paddeltour

Wie Daniela Konzack berichtet, steht im Kinderhaus immer etwas auf dem Programm. So besuchen sie gemeinsam mit den erkrankten Kindern den Barfußpark und den Biberhof in Burg, bieten Geschwisterkindern eine besondere Auszeit oder organisieren für die Eltern eine Paddeltour. Dadurch und durch die individuellen Bedürfnisse der Kinder sind die Tage im Kinderhaus abwechslungsreich. »Mit jeder Familie zieht eine neue Herausforderung ein. Der Tagesablauf wird dabei von den Kindern, deren Eltern und Geschwistern bestimmt. Wir als Team stellen uns darauf ein. Mit reichlich Herausforderungen sowie aufregenden und glücklichen Momenten«, erzählt die Hausleiterin. Diese besonderen Momente genießen auch die Eltern. Sie würden sich sehr über die Ruhe im und am Kinderhaus, über die großzügigen Räumlichkeiten, den herrlichen Garten und über die Nähe zum Zentrum der Spreewaldortes Burg freuen. »Geschwisterkinder sind begeistert von den vielen Möglichkeiten im und um das Haus herum. Sie treffen auf Gleichgesinnte und sind glücklich über die Zeit mit den Eltern, die zu Hause oft zu kurz kommt«, weiß Daniela Konzack zu berichten.

Viel Raum für kreative Gestaltung

Das Kinderhaus »Pusteblume« biete eine Vielzahl von Möglichkeiten, um gemeinsam oder allein Spaß zu haben. Für Entspannung und Ruhe gebe es einen Snoezelraum mit einem Wasserbett und verschiedenen Licht- und Klangelementen. Ein Musik- und Bastelraum biete Platz für die künstlerische Gestaltung. »Zudem gibt es einen Sportraum zum Toben, eine Kreativwerkstatt mit vielen Ideen zum Selbermachen, ein Spielzimmer, eine Bibliothek und eine großzügige Aussenfläche mit Spielgeräten. In Planung sind noch eine Kletterwand oder ein großer Indoorspielplatz«, informiert Daniela Konzack. An Ideen und Wünschen für die Zukunft des Hauses mangelt es ihr nicht. »Mein großer Wunsch ist es, dass die enorme Spendenbereitschaft nicht abreißt, sich das Haus füllt und wir den Kindern und ihren Angehörigen eine besondere Auszeit ermöglichen.« Da sei es sehr hilfreich, dass im Juli die Verhandlung mit den Krankenkassen erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Laut Andreas Berger-Winkler aus dem Regionalvorstand der Südbrandenburger Johanniter ist ihr Kinderhaus weiterhin auf Spenden angewiesen. »Wir rechnen jährlich mit zirka 300 000 Euro Kostenunterdeckung, da nicht alle Kosten von den Kostenträgern übernommen werden. Deshalb zählt jede Spende.« Eine gute Stütze seien dafür bereits die bestehenden sechs Zimmerpatenschaften. Für weitere 14 Zimmer könnten noch Patenschaften übernommen werden. Andreas Berger-Winkler freut sich über die anhaltende Unterstützung für die Johanniter-»Pusteblume« und ist dafür dankbar. Wie er sagt, ist das Haus im Spreewald angekommen: »Die Menschen wissen, dass unser Kinderhaus für das Leben steht - nicht für den Tod. Wir haben es - gemeinsam mit unseren Partnern - geschafft, den Menschen die Angst vor einem Kinderhospiz zu nehmen.«


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