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db/sts/asl

Spremberg hielt den Atem an

Eine 50-Kilogramm Fliegerbombe hat Spremberg und seine Bewohner in Atem gehalten. Am Ende wurde der Blindgänger in knapp 60 Minuten entschärft.

»Die Sprengbombe hat es gut mit uns gemeint. Wir konnten den russischen Zünder problemlos entfernen und somit die Zündkette unterbrechen«, berichtet Sprengmeister Enrico Schnick vom Munitionsbergungsdienst des Landes Brandenburg. »Den Zünder haben wir im Anschluss gesprengt. Dieser hatte immer noch das Gefahrenpotential ähnlich einer Handgranate.« Bevor die Spezialisten ihre Arbeit an der Bombe aufnahmen, wurde rund um den Fundort auf dem Grundstück in der Kraftwerkstraße 16 ein Sperrkreis mit einem 500-Meter Radius eingerichtet. Dabei mussten 1 400 Einwohner ihre Wohnungen verlassen. Am kompliziertesten war es dabei für das Seniorenheim »Lausitzperle«. Dort mussten 98 pflegebedürftige Bewohner evakuiert werden. Bürgermeisterin Christine Herntier ist froh über den glücklichen Ausgang sowie über die vorangegangene, geordnete Räumung des Sperrbereiches. »Dafür ein großes Dankeschön an alle Betroffenen. Alles verlief sehr diszipliniert. So konnte bereits früher als geplant mit der Entschärfung begonnen werden und die Freigabe eher erfolgen«, erzählt Herntier. Für die Bürgermeisterin war es die erste Bombenentschärfung in ihrer Amtszeit. »Sie platze unverhofft in unserem Arbeitsalltag hinein. Das zerrt nicht nur an den Nerven, sondern hat auch die Verwaltung über vier Tage komplett beschäftigt. Nach der erfolgreichen Entschärfung ist uns allen ein Stein vom Herzen gefallen«, sagt Christine Herntier. Sie bedankt sich bei den beiden Sprengmeistern Uwe Zierdt und Enrico Schnick sowie bei dem Geologen Sascha Gast für ihre erfolgreiche und professionelle Arbeit. Doch nach Spremberg kam Forst für die Kampfmittelbeseitiger. »Dort wartete eine 100-Kilogramm schwere, russische Sprengbombe auf uns. Durch die gewonnene Zeit von Spremberg konnte die Entschärfung noch am selben Tag realisiert werden. Auch hier hatte der russische Zünder ein Einsehen und erwies sich als gnädig. Wir konnte ihn zügig entfernen und haben ihn danach ebenfalls vor Ort gesprengt«, erzählt Enrico Schnick und fügt an: »Es war ein erfolgreicher Tag für den Kampfmittelbeseitigungsdienst in Brandenburg. Wieder konnten zwei gefährliche Hinterlassenschaften des Krieges neutralisieren.«


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