"Wiederholungstäter" beim 12. SpreewaldAtelier in Lübbenau
Die Hälfte der 14 teilnehmenden Bildhauerinnen und Bildhauer sowie 13 Karikaturistinnen und Karikaturisten aus Deutschland, Dänemark, Portugal, Polen und den Niederlanden ist nicht das erste Mal beim Kunstfestival unter freiem Himmel dabei. Der 1937 geborene und nur einen Steinwurf weit von Tropical Islands wohnende und arbeitende Reiner Schwalme nimmt dabei aber eine Ausnahmestellung ein. Der viermal mit dem „Deutschen Preis für politische Karikatur“ ausgezeichnete Künstler hat bisher bei keinem SpreewaldAtelier gefehlt. Unter seiner maßgeblichen Mitwirkung war im Jahr 2004 das erste Karikaturisten-Pleinair in Lübbenau sogar aus der Taufe gehoben worden. „Die Bildhauer*innen und auch die Karikaturist*innen sind in der Regel Einzelkämpfer und es ist gut, wenn sie sich mal öffentlich ihrem Publikum stellen können“, sagte Schwalme. Das volle Dutzend der Open Air-Serie steht dieses Mal unter dem Motto „Gleich Gewicht“. „In Sichtweite zum Gast greifen die 27 Künstler aus fünf Ländern auch dieses Mal wieder eine Woche lang zu Kettensäge, Stift und Feder und lassen ausdrucksstarke Objekte aus Stammholz oder spitze Pointen auf Papier entstehen“, erklärte Queenie Nopper vom einheimischen Veranstalterverein „Lübbenaubrücke“. „Tatort“ und zentral gelegener Werkplatz ist wieder zwischen Kirche und Rathaus der idyllischen Spreewälder Altstadt. Hier heißt es eine Woche lang „Bitte näher treten! Es ist nur Kunst“ und hier wird auch der Begriff „Kunst im öffentlichen Raum“ sogar wörtlich genommen. Das Kunstfestival wird erneut von einem interessanten Rahmenprogramm begleitet. So soll es eine Sonderausstellung mit dem Titel „Cartoonier im Spreewald“ am Großen Hafen geben. Auch eine Kreativschule für Holz- und Steinbildhauerei sowie ein Kreativ- und Cartoon-Workshop sind im September geplant. Gleich zweimal wird die Lübbenauer Nikolai-Kirche am 11. und 14. September zum Treff für Lichtskulpturen des Cottbuser Künstlers Jörn Hanitzsch und bei einem Jazz-Konzert mit Kit Downes aus England. Auch ein „Traumstaken“ bei einer poetischen Kahnfahrt und eine Auktionsausstellung, wo sich jeder „sein Kunstwerk“ aussuchen kann, steht auf dem Programm. Abschließender Höhepunkt ist die Finissage des „SpreewaldAteliers“ am 18. September unter anderen mit der traditionellen Kunstauktion, wo die geschaffenen Kunstwerke meist bietend ersteigert werden können, und der Schau „Skulpturen im Licht“. (kay)