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Peter Aswendt

„Manege frei“ zur 40. Session der Schwarzheider Jecken

Hereinspaziert, hereinspaziert, heißt es zur 40. Session des Schwarzheider Carneval Club (SCC) in diesem Jahr. Die bunte Welt der Zirkusmanege haben sich die Karnevalisten des Schwarzheider Traditionsvereins in diesem Jahr vorgenommen.
Die Vorbereitungen für die Karnevalsaison laufen auf Hochtouren. Ehrenpräsident Dr. Hubert Lerche (rechts) und die Vizepräsidentin Anja Knorr (2.v.l) informieren sich beim Training der Juniorgarde (11-15 Jahre) über den stand der Dinge. Lorena (11) und Sara (11) (v.v.l.) sowie Vivien (14) (links), Sari (12) (Mitte) und Anna (14) (2.v.r.) sind mit Feuereifer dabei. Foto: Peter Aswendt

Die Vorbereitungen für die Karnevalsaison laufen auf Hochtouren. Ehrenpräsident Dr. Hubert Lerche (rechts) und die Vizepräsidentin Anja Knorr (2.v.l) informieren sich beim Training der Juniorgarde (11-15 Jahre) über den stand der Dinge. Lorena (11) und Sara (11) (v.v.l.) sowie Vivien (14) (links), Sari (12) (Mitte) und Anna (14) (2.v.r.) sind mit Feuereifer dabei. Foto: Peter Aswendt

Bereits im April wird über das jeweilige Motto abgestimmt: „Zum Veilchendienstag gibt es bei uns immer das Prinzenessen, dort werden auch per Zettel Mottovorschläge unterbreitet“, beschreibt Dr. Hubert Lerche (65), Ehrenpräsident des SCC die Ideenfindung. „Da wir uns immer jeden ersten Dienstag im Monat treffen, kommt es dann meistens zur Entscheidung im April“, fügt das Vorstandsmitglied hinzu. Lange Tradition Am 30. Oktober 1979 gründeten einige passionierte Karnevalisten den Verein. Ein Zuhause fanden sie im Wandelhof: „Wir hatten stellenweise 1500 Gäste zu unseren Veranstaltungen“, erinnert sich Dr. Lerche. Damals wurde auch der Schlachtruf des Vereins, „Zschornegosda helau“ ins Leben gerufen. Zschornegosda, das heutige Schwarzheide-West, ist die Heimat des SCC. In der Nachwendezeit mussten die Schwarzheider Karnevalisten eine kleine Odyssee über sich ergehen lassen: „Wir hatten durch den Verkauf des Wandelhofs keine feste Heimat mehr und sind durch verschiedene Häuser gezogen“, beschreibt der Ehrenpräsident eine schwere Zeit des Vereins. Dass der Aufwand, Requisiten, Aufbauten, Kostüme immer an andere Orte zu bringen groß war, kann sich wohl jeder vorstellen. „Das hat den Verein fast an den Rand seiner Existenz gebraucht“, weiß Dr. Lerche. Dann kam die Rettung mit dem fast vor dem Abriss stehenden Haus in der Lauchhammerstraße 16a. Ein Gemäuer mit langer Tradition, denn seit 1860 gab es diesen Saal, der zur Gaststätte Socher gehörte. Stunden im Narrenhof In den Nachwendejahren mutierte das Traditionshaus zur Turnhalle, ehe es über den damaligen Bürgermeister der Stadt, Bernd Hübner, in das Eigentum des SCC überging. Mit Fördermitteln, Kofinanzierungen und einem Kredit wurde das Traditionshaus in ein Schmuckstück und karnevalistische Hochburg verwandelt. „Die Sanierung und der Umbau haben den Verein zusammengeschweißt“, ist sich Hubert Lerche sicher. In der Gegenwart wird der Narrenhof ganzjährig genutzt. Die 230 Sitzplätze bieten Platz für Firmenevents, Familienfeiern und natürlich für das breit gefächerte Trainingsprogramm der Tanzgarden. Natürlich lebt das Haus durch seine knapp 100 Aktiven. „Durch die ganzjährigen Trainings bin ich ungefähr zehn Stunden pro Woche im Narrenhof“, ist sich die Trainerin Daniela Langner sicher. Damit es keine familiären Probleme gibt, hat sie ihren Lebenspartner gleich mit in den Verein gebracht. Auch Vizepräsidentin Anja Knorr ist inklusive Familie im Verein engagiert, sonst könnte sie solch große Veranstaltungen wie das Freundschaftstanzturnier (24. November) in der Ortrander Pulsnitzhalle mit 500 Teilnehmern und ebenso vielen Gästen gar nicht organisieren. „Der Zeitaufwand ist enorm, da braucht man eine verständnisvolle Familie oder einen Partner mit dem gleichen Hobby“, lacht die Vizepräsidentin. Große Programmvielfalt Neben dem erwähnten Freundschaftstanzturnier geht es natürlich wieder zum klassischen Termin, dem 11.11., mit dem Sturm auf das Rathaus los. „Es ist immer schön zu sehen, dass sich auch unsere Stadtverwaltung immer viel einfallen lässt, um dieses Event zu etwas Besonderem zu machen“, freut sich Dr. Lerche. Wenige Tage darauf folgt der Jugendkarneval, ehe am 17. November die große Premiere des neuen Programms „Zirkus, Jahrmarkt, laut und bunt, beim SCC, da geht es rund!" Traditionell geht es dann im Januar mit dem Knutfest weiter: „Wir haben schon das Knutfest gefeiert, wo es noch nicht so extrem vermarktet wurde“, lacht Ehrenpräsident. Wer eine der vielen Veranstaltungen des SCC besuchen möchte, kann Karten im Vorverkauf im Steuerbüro Ehmke in Schwarzheide oder im Reisebüro Albatros im Heide-Center-Schwarzheide erhalten. Auch an der Abendkasse sind vereinzelt noch Karten zu den Veranstaltungen erhältlich, das Risiko sollten aber eingefleischte Karnevalisten nicht eingehen, denn die Veranstaltungen des SCC sind heiß begehrt. • SCC im Internet


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