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Landschaftswandel beeindruckte

Brandenburgs ehrenamtliche Naturschutzbeiräte trafen sich erstmals im Landkreis Oberspreewald-Lausitz (OSL).
Vertreter der Naturschutzbeiräte aus ganz Brandenburg sowie vom Ministerium für Umwelt, ländliche Entwicklung und Landwirtschaft kamen in Großräschen zusammen. Landrat Siegurd Heinze (Stirnseite, rechts) eröffnete die Veranstaltung. Foto: Landkreis

Vertreter der Naturschutzbeiräte aus ganz Brandenburg sowie vom Ministerium für Umwelt, ländliche Entwicklung und Landwirtschaft kamen in Großräschen zusammen. Landrat Siegurd Heinze (Stirnseite, rechts) eröffnete die Veranstaltung. Foto: Landkreis

Ihre Meinung darf bei keiner wichtigen Entscheidung der Naturschutzbehörden von Land, Landkreisen und kreisfreien Städten fehlen. Mit Erfahrung und wissenschaftlichem Rat unterstützen die ehrenamtlichen Naturschutzbeiräte in Brandenburg die jeweiligen Behörden in ihrer Arbeit und leisten somit einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung der Natur und Landschaft ihrer Heimat. Zweimal im Jahr treffen sich die die Vorsitzenden auf Einladung des Landesbeirates, um über aktuelle Themen zu sprechen. Erstmals war nunmehr der Landkreis OSL Gastgeber.
Die Vertreter der Naturschutzbeiräte aus den 14 Landkreisen, vier kreisfreien Städten sowie seitens des Landes kamen jetzt im Tagungszentrum auf den IBA-Terrassen im Besucherzentrum Lausitzer Seenland in Großräschen zusammen. Der Schwerpunkt des knapp sechsstündigen Treffens lag auf dem Thema »Bergbaufolgelandschaften des ehemaligen Braunkohleabbaus«.
Dazu hatten die untere Naturschutzbehörde des Landkreises OSL und der hiesige Naturschutzbeirat ein ansprechendes Programm auf die Beine gestellt, welches den Gästen die Region und deren Besonderheiten vor Augen führte.

OSL-Landrat Siegurd Heinze beschrieb die Auswirkungen des ehemaligen Braunkohlebergbaus auf die Landschaft und gab den Gästen einen Überblick über die Entwicklung von einer ehemaligen Kohle- hin zu einer attraktiven Urlaubsregion mit jährlich wachsenden Gästezahlen. »Etwa 15 Prozent der Bergbaufolgelandschaft, die das Gesicht des Landkreises heute prägt, gelten als Flächen des Naturschutzes. Sie sind Eigentum von Naturschutzstiftungen oder genießen einen entsprechenden Schutzstatus als Naturschutz- oder Landschaftsschutzgebiet«, machte Heinze deutlich.

Welche naturschutzrechtlichen Themen sich daraus für ihre Arbeit ergeben und wo die Schwerpunkte liegen, erklärte anschließend der Vorsitzende des Naturschutzbeirates OSL, Bernd Elsner. Dem Gremium gehören aktuell elf Mitglieder an.

Am frühen Nachmittag erläuterte Großräschens Bürgermeister Thomas Zenker im Rahmen einer Fußexkursion die Historie und den Wandel der ehemaligen Bergarbeiterstadt, die Entstehung des Großräschener Sees und den fertiggestellten Großräschener Hafen.

Die vielfältigen Sanierungsaufgaben der LMBV erklärte Michael Matthes, Abteilungsleiter Projektmanagement bei der LMBV. Dabei ging er speziell auch auf die Sicherung der Insel im Senftenberger See ein, welcher als Fauna-Flora-Habitat und Naturschutzgebiet eine besondere Rolle zukommt. Zur Bedeutung von Inselstrukturen für die entstandenen Bergbaufolgegewässer informierte Dr. Reinhard Möckel, Ornithologe vom NABU Regionalverband Calau e.V..
Er verdeutlichte am Beispiel der Insel im Gräbendorfer See, wie wichtig diese Habitate für Großmöwenarten, Flussseeschwalbe und andere Vogelarten sind.
Zufrieden mit dem Verlauf der Tagung zeigte sich Ferry Richter, Sachgebietsleiter der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises OSL: »Die Tagungsteilnehmer waren beeindruckt vom einzigartigen Landschaftswandel, der sich in unserer Region vollzieht und den daraus resultierenden Anforderungen an den Naturschutz. Es gab viele positive Rückmeldungen.«

Das erste Treffen der Naturschutzbeiräte in OSL haben er und sein Team gern organisiert: »Wir schätzen die Fachkompetenz unseres Naturschutzbeirates sehr. Durch Veranstaltungen wie diese erhalten die Teilnehmer einen Einblick in die Gebietsspezifika der jeweils gastgebenden Kreise und erfahren zudem eine Würdigung ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Dies ist wichtig und bildet eine gute Grundlage für die Zusammenarbeit mit den jeweiligen Behörden.«


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