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Kinderschutzbund begeht Jubiläum

Seit drei Jahrzehnten engagiert sich der Ortsverband Senftenberg e.V. des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) für die Region. Was einst im Wohnzimmer begann, strahlt heute weit über die Kreisstadt hinaus.
Sabine Fritsche (li., stellvertretende Vorsitzende des DKSB Ortsverbandes), Gerlinde Hannig (Mitte, Schatzmeisterin des DKSB Ortsverbandes) und Christiane Hein (re., Vorsitzende des DKSB Ortsverbandes) schauen auf 30 Jahre zurück. Foto: Peter Aswendt

Sabine Fritsche (li., stellvertretende Vorsitzende des DKSB Ortsverbandes), Gerlinde Hannig (Mitte, Schatzmeisterin des DKSB Ortsverbandes) und Christiane Hein (re., Vorsitzende des DKSB Ortsverbandes) schauen auf 30 Jahre zurück. Foto: Peter Aswendt

»Es stimmt«, sagt die heutige Vereinsvorsitzende Christiane Hein. »Die Vereinsgründung fand im Wohnzimmer von Renate Gottwald statt. Dort haben engagierte Leute am 11. April 1991 den Ortsverband gegründet.« Wie sie informiert, ist in Senftenberg nach Dresden der zweite Ortsverband in den neuen Bundesländern hervorgegangen: »Bis 1997 waren wir der einzige im Land Brandenburg.« Renate Gottwald lebt heute in Ratzeburg, ist mittlerweile 85 Jahre alt und Ehrenmitglied im Verein. Wie Christiane Hein erzählt, wurde es nach der Wende offensichtlich, dass viele Menschen in die Armutsgrenze fallen. »Das betraf vor allem auch kinderreiche Familien. Aufgrund der Arbeitslosigkeit ging es bei vielen bergab - gerade im Bergbau gab es viele Kündigungen. Der Ortsverband hatte damals versucht, diese Situation etwas abzufedern und den Kindern von finanzschwachen Familien eine gewisse Sicherheit zu geben - unter anderem mit kostenlosen Veranstaltungen während der Ferien.« Ebenso gab es eine Selbsthilfegruppe für alleinerziehende Mütter, erinnert sich Sabine Fritsche, stellvertretende Vorsitzende des Vereins. Heute bietet der 54-Mitglieder starke Ortsverband nicht nur eine Feriengestaltung und Hausaufgabenbetreuung, sondern ist seit 2020 auch Träger eines Hortes für Schüler von sechs bis 12 Jahren der Grundschule am See. »Alle Angebote werden sehr gut angenommen. Die Kinder freuen sich und sind dankbar«, sagt Sabine Fritsche. »Aktuell dürfen jedoch nur die Kinder, die in der Notbetreuung sind, kommen. Wir hoffen, dass die Pandemie bald vorbei ist. Kinder brauchen ihre Freunde für eine gesunde Entwicklung.« Sabine Fritsche ist im Ortsverband auch die Koordinatorin für das Kinder- und Jugendtelefon. Im vergangenen Jahr habe es zirka 4 000 Anrufe gegeben. Die Jungs und Mädchen waren zwischen sechs und 20 Jahre alt. »Viele wollen einfach nur reden, weil sie zu Hause keinen dafür haben. Knapp ein Viertel waren jedoch Anrufer mit echten Sorgen. Vielen fehlen aufgrund der Corona-Maßnahmen die sozialen Kontakte. In den Gesprächen geht es auch um Liebeskummer, schulische Probleme und um Probleme mit den Eltern. Solche Themen sind oft eine große Herausforderung für unsere ehrenamtlichen Telefonberater, die sie aber hervorragend meistern. Die gute Zusammenarbeit mit dem Jugendamt unterstützt dabei unser Hilfsangebot.« Mit dem Weltkindertagfest im September und der Kinderweihnachtsfeier im Dezember für 100 Kinder aus finanzschwachen Familien, organisieren die Mitglieder des Ortsverbandes jährlich zwei große Veranstaltungen. »Sie sind fester Bestandteil unseres Verbandes und kommen gut an. Für die Weihnachtsfeier hat Bürgermeister Andreas Fredrich die Schirmherrschaft übernommen. Er ist auch Mitglied im Kinderschutzbund. Die Zusammenarbeit mit der Stadt klappt sehr gut. So erhalten wir jährlich auch eine finanzielle Unterstützung, um einen erlebnisreichen Nachmittag für die Kinder organisieren zu können«, sagt Christiane Hein. Unterstützt wird der Ortsverband auch von drei Fördermitgliedern: der Wohnungsbaugenossenschaft Senftenberg e.G. »die senftenberger«, der Kommunalen Wohnungsgesellschaft mbH Senftenberg, und vom Senftenberger FC 08. »Wir sind für jede Unterstützung dankbar und suchen immer neue Mitglieder«, sagt Sabine Fritsche und fügt an, dass sie zum Glück regelmäßig Spenden erhalten. Für dieses Jahr planen sie vorsichtig das Fest zum Weltkindertag und die Weihnachtsfeier. Die 30-Jahr-Fete im April muss leider ausfallen. »Sollte es die Pandemielage zulassen, dann wollen wir das im September zum Weltkindertag nachholen.«

Kinderschutzbund


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