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Einst Bergleute, jetzt Seemänner

Der Chor der Bergarbeiter ist als Shantychor beim Theaterspektakel »Stürme!« dabei. Premiere ist am Samstag, 29. September, im Theater „neue Bühne Senftenberg“.
Anker lichten und auf große Fahrt gehen. Mit dem Chor der Bergarbeiter sind Klaus-Dieter Schulze (links) und Günter Angres mit dabei. Foto: Peter Aswendt

Anker lichten und auf große Fahrt gehen. Mit dem Chor der Bergarbeiter sind Klaus-Dieter Schulze (links) und Günter Angres mit dabei. Foto: Peter Aswendt

Wenn mit allerhand Magie Stürme entfacht werden, Schiffe auf einer Insel stranden und Intrigen gesponnen werden, dann ist Spektakelzeit am Theater »neuen Bühne Senftenberg«. Und Spektakelzeit ist in diesem Jahr Shakespeare-Zeit. Intendant Manuel Soubeyrand hat sich für das diesjährige Theaterfest »Die Stürme« von William Shakespeare ins Logbuch geschrieben. Seinen Protagonisten, Prospero, lässt er einen Sturm erschaffen, damit drei Schiffe auf einer Insel stranden. Schiffe brauchen Kapitäne. Kapitäne erzählen gerne Geschichten. Und Geschichten werden richtig gut, wenn sie Lieder haben. Sozusagen als Vorboten des Sturms haben die Spektakelmacher der neuen Bühne den Prolog gesetzt. Unter der Regie von Frank Düwel erfahren hier die Zuschauer alles, was sie wissen müssen, um tüchtige Seeleute zu werden und auf eins der drei Schiffe anheuern zu können. Bekannte Gesichter aus Brieske Wer dann Kapitän Charles Marlows (Heinz Klevenow) Geschichten hört, wird auch alte Bekannte aus Brieske wiedersehen.

Der Chor der Bergarbeiter hat extra zum diesjährigen Spektakel einen Wandel zum Shantychor vollzogen und unterstützt im »Prolog an die Treue« Heinz Klevenow mit zünftigen Seemannsliedern. Wenn der Chor »Old black Joe« singt und danach Kapitän Marlow mit der markanten Stimme von Heinz Klevenow über Vergangenes sinniert, dann werden das sicherlich Gänsehautmomente für die Zuschauer werden. Erst Arbeit, dann Emotionen Aber vor den großen Emotionen kommt die harte Arbeit. »Schon im April ist Maren Simoneit mit der Idee auf uns zugekommen«, erinnert sich Klaus-Dieter Schulze, Vorstandsvorsitzender des Chors der Bergarbeiter Brieske e.V.. Der 66-Jährige kam erst Ende der 1990er Jahre zum Chor der Bergarbeiter: »Meine aktive Chorzeit begann eigentlich beim Chor der Bäcker und Fleischer in Görlitz«, berichtet er. »Nach beruflichen Veränderungen und Umzug nach Meuro, bin ich dann 1997 zur ersten Probe unter Chorleiter Heinrich Messenbrink gegangen«, blickt der ehemalige Tiefbohringenieur und Sprengmeister zurück. Dass er jetzt mit seiner Stimmlage als zweiter Bass mit dem Chor beim Spektakel Seemannslieder singt, ist für ihn ein kleiner Höhepunkt im Chorleben. Solo zum Ende des Prologs Auch Günter Angres (79) freut sich auf das Theaterspektakel: »Es ist schon sehr beeindruckend, wie die Proben ablaufen«, gesteht der ehemalige Bergbauingenieur. Er selbst ist erst vor zehn Jahren Chormitglied geworden: »Meine Brüder, mein Vater, alle haben gesungen, bei mir ging es eben sehr spät los«, lacht er. Trotz seiner relativ kurzen Chorkarriere hat Günter Angres einen besonderen Auftritt beim Spektakel: »Als zweiter Tenor im Chor habe ich zum Ende des Prologs ein Solo«, freut er sich. Magisch-maritimes Spektakel

»Rolling home« ist der Shanty, den er als Solist auf der Bühne neben Heinz Klevenow singt: »Ich bin zwar immer etwas aufgeregt aber es macht riesen Spaß«, stellt er klar. Natürlich ist der Probenaufwand höher als im normalen Chorleben: »Wir sind meistens eine Dreiviertelstunde mit Einsingen beschäftigt und dann gehen wir zu den Proben«, beschreiben beide den Ablauf. Da der Chor ebenfalls kleine Sprecheinlagen hat und auch der Schauspieler in das Singen spricht, war viel Abstimmungsarbeit gefragt. Mit Frank Düwel haben sie aber einen einfühlsamen Regisseur an der Seite, lassen sie durchblicken. Wenn im Prolog zur Premiere von »Stürme!« am Samstag, 29. September, gesungen wird »Wir lieben die Stürme«, dann ist auch der Chor der Bergarbeiter aus Brieske mittendrin in einem magisch-maritimen Spektakel.

„Stürme!“-Termine

• 29. September, 18 Uhr (Premiere)
• 6./12./13./20./26./27. Oktober und 2./3./10. November
• Freitagsaufführungen beginnen 19 Uhr, Samstagsaufführungen 18 Uhr
• Jeweils eine Stunde vor Beginn startet der Prolog im Theaterinnenhof


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