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Trikotagenwerk steht im Mittelpunkt

Unter dem Titel „Mode aus Lübben - Vom Schönfärber zur Konfektionsbrigade“ entspricht das Stadt- und Regionalmuseum Lübben dem Wunsch vieler Bürger nach einer Sonderausstellung zum Lübbener Trikotagenwerk. Sie ist bis zum 13. November im Stadt- und Regionalmuseum im Schloss zu Lübben, Ernst-von-Houwald-Damm 14, zu sehen.

Wie die Landkreisverwaltung Dahme-Spreewald informiert, haben das Konzept für diese modische Ausstellung Museumsleiterin Christina Orphal mit Kuratorin Justyna Gralak entwickelt und zahlreiche Objekte zusammengetragen. Die Ausstellung präsentiere die facettenreiche Geschichte von Handwerk, Handel und Industrie rund um Bekleidung und Mode in Lübben. Es werde der Bogen von der Böhmer‘schen Manufaktur, die um 1700 erstmals Leinen industriell herstellte, über das traditionelle Schwarzfärber- und Blaudruckgewerbe bis hin zur Konfektionsware des 20. Jahrhunderts geschlagen.  Im Mittelpunkt der Ausstellung stehe dabei das Lübbener Trikotagenwerk, das bis zur Auflösung 1990 über 100 Jahre lang erfolgreich Bekleidung in der Stadt Lübben produzierte. Unter den Markennamen „Venus“ oder „Spree-Möve“ wurden überwiegend von Frauen Blusen, Kleider, Röcke und Bademoden hergestellt. Seit den 1950er Jahren kamen Unterwäsche, Freizeitanzüge und Nachtwäsche hinzu. Produziert wurde nicht nur für den Binnenmarkt der DDR, sondern auch für west-deutsche Versandhäuser. Die Sonderausstellung lade ein zum Verweilen, zum vergleichenden Betrachten, zum Reflektieren über das „Textile Erbe“ der Stadt Lübben. Landrat Stephan Loge erinnert sich, dass „in den VEB Trikotagenwerk Spree in erster Linie Frauen arbeiteten, meist in Schichten und oft unter schwierigen Bedingungen. Dennoch bot das Werk eine Art Heimat und verhalf gerade jungen Frauen zur Selbständigkeit, nicht zuletzt durch den werkeigenen Kindergarten.“ Mit der Sonderausstellung werde eine Vielzahl von Gewerben untersucht, die in Lübben ansässig waren und mit der Produktion von Bekleidung im weitesten Sinne zu tun hatten. „Ich weiß, dass sich einige Lübbenerinnen und Lübbener seit Jahren eine solche Ausstellung zu dem Trikotagenwerk, das 116 Jahre das Leben in der Stadt mitbestimmte, gewünscht haben. Gerade jetzt ist ein wunderbarer Zeitpunkt für eine solche Ausstellung, da noch genügend Zeitzeugen berichten können. Mit Ihnen wird die Ausstellung durch eigene Geschichten und Objekte wieder lebendig“, äußert Christina Orpahl ihre Vorfreude auf die kommenden Ausstellungswochen bis in den November hinein. • Stadt- und Regionalmuseum LübbenÖffnungszeiten: - Sommer (1. Mai bis 31. Oktober): Mittwoch bis Sonntag, 10 Uhr bis 17 Uhr - Winter (1. November bis 30. April): Mittwoch bis Freitag, 10 Uhr bis 16 Uhr und Sonntag 13 Uhr bis17 Uhr


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