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Musical greift die Zeit des Mauerfalls auf

Erinnerungen, jede Menge Erinnerungen. Die werden am 11. Juni in der Cottbuser Stadthalle geweckt. Denn derzeit arbeiten rund 200 Kinder aus Cottbus und der Region daran, bei der Kindertanzgala die turbulente und ereignisreiche Wendezeit auf die Bühne zu bringen. Mit viel Musik, Tanz, Theater und ohne Verklärung.

Fahnenappell: Was viele Erwachsene noch als Alltag kennen, ist für die Kinder zwischen drei und 15 an diesem Samstagvormittag im Kolkwitz-Center neu und ungewohnt. Und doch muss er sitzen, schließlich bildet dieser Appell den musikalischen und tänzerischen Auftakt für die Kindertanzgala „Go West”. Einer der kreativen Köpfe hinter dieser Gala ist Marika Berger. Alle zwei Jahre strickt die Chefin der gleichnahmigen Kindertanzakademie gemeinsam mit den Kids der Theaterwelt von Sandra Kuckel ein Programm. „In diesem Jahr wollten wir den Mauerfall thematisieren. Sowohl vor der Wende als auch danach”, berichtet Marika Berger. Seit einem halben Jahr proben die Ensembles gemeinsam für die große Gala am 11. Juni in der Stadthalle. Bis dahin, das wird an diesem Samstagvormittag deutlich, ist noch einiges zu tun. Doch der erste Eindruck ist positiv: Viel Musik wird geboten, liebevolle Tanzeinlagen und natürlich Erinnerungen an die DDR-Zeit. Dass diese nicht immer rosig war, soll auch das Stück zeigen. „Auf diese Weise bringen wir den Kindern ja auch die Thematik nahe. Da wird nichts verklärt und durchaus kritische Aspekte werden benannt.” Eben der eingangs aufgeführte Fahnenappell, bei dem sich ein Schüler vor der ganzen Schule für eine Rauferei rechtfertigen muss - und mit einem Aufsatz über Fragen des Sozialismus bestraft wird. „Bloß gut gibt es das heute nicht”, meint ein Darsteller nach der Probe.
Unterstützt wird die Kindertanzgala über Jugendliebe, die DDR, den Mauerfall und die Zeit danach vom Landkreis Spree-Neiße.


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