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Wasserstoff: Ein Lausitzer Entwicklungsmotor

Die Lausitz ist bereits eine von neun deutschen Wasserstoff-Modellregionen. Zukünftig kann Wasserstoff (H2) zum starken Entwicklungsmotor im Strukturwandel werden. Das bestätigt eine Analyse, die im Auftrag der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH im Rahmen des Projektes »Zukunftswerkstatt Lausitz« erstellt wurde.
Erfolg mit Wasserstoff gibt es bereits in der Lausitz. Das Studentische Team »Lausitz Dynamics« der BTU Cottbus–Senftenberg startete im Jahr 2019 beim Shell Eco-marathon mit dem selbst entwickelten Automobil »Lupus« mit Wasserstoffantrieb. Foto: Archiv/Peter Aswendt

Erfolg mit Wasserstoff gibt es bereits in der Lausitz. Das Studentische Team »Lausitz Dynamics« der BTU Cottbus–Senftenberg startete im Jahr 2019 beim Shell Eco-marathon mit dem selbst entwickelten Automobil »Lupus« mit Wasserstoffantrieb. Foto: Archiv/Peter Aswendt

Demnach biete die Wasserstoffwirtschaft das Potenzial, neue Wirtschaftszweige zu erschließen und zukunftssichere Arbeitsplätze zu generieren.Heiko Jahn, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Lausitz GmbH: »Diese Analyse macht Mut. Der beschlossene Ausstieg aus der Kohleverstromung ist nicht das Ende der Energieregion Lausitz, sondern kann der Beginn einer neuen Ära werden.« Die Lausitz befinde sich bereits auf dem Weg in diese Zukunftstechnologie. So verweist die Studie darauf, dass es eine Vielzahl an Akteuren und Projekten gibt, die sich diesem Thema widmen. Dazu gehören das Referenzkraftwerk und das Reallabor Lausitz in Schwarze Pumpe sowie der Innovationscampus Siemens Görlitz mit einem geplanten Hydrogen Lab und H2-Forschung. »Wir haben die Chance, durch den technologischen Wandel an die Spitze zu kommen«, bewertet Heiko Jahn die Studie. Die drei Motoren in der Entwicklung sind demnach die Produktion von H2-Technologien, die dezentrale Energieerzeugung mit Wasserstoff und die Entwicklung von H2-Mobilität. Um die zukünftige Wasserstoffwirtschaft in der Lausitz aufzubauen, empfehlen die Autoren der Studie als nächste Schritte unter anderem ein Lausitzer H2-Netzwerk, eine H2-Forschungsfabrik und Zentren für die berufliche und akademische Fachausbildung im Bereich Wasserstoff. Erstellt wurde die Studie von Wissenschaftlern des Fraunhofer Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) und des Centrums für Energietechnologie Brandenburg e.V. (CEBra). Blick voraus bis zum Jahr 2050 In einer »Roadmap« sehen sie im Idealfall ab 2030 eine rasante Zunahme im Bereich der Wasserstoffwirtschaft: Der ÖPNV hat nach diesem Modell in zehn Jahren eine Vielzahl an H2-betriebenen Fahrzeugen im Einsatz. Es bildet sich ein annähernd flächendeckendes Tankstellennetz. Bis 2040 sind an den Lausitzer Kraftwerksstandorten H2-Speicherkraftwerke errichtet worden. Gleichzeitig werden durch die H2-Forschungsfabrik sowie in H2-Gewerbegebieten eine Vielzahl an spezifischen Technologien und Systemen hergestellt und eingesetzt. Bis 2050 wird durch die benötigten Wasserstoff-Mengen ein nationales Pipelinenetz errichtet worden sein. Die Verteilung innerhalb der Lausitz erfolgt über einen zentralen Netzknoten am Standort BASF Schwarzheide sowie über lokale Verteiler wie Stadtwerke oder Gewerbegebiete. Bestandteil der Entwicklungsstrategie Die Analyse zur Wasserstoffwirtschaft wird ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungsstrategie »Lausitz 2050«. Basis dieser Strategie sind eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen, die im Auftrag der Zukunftswerkstatt Lausitz erstellt werden. Außerdem wurden die Lausitzerinnen und Lausitzer intensiv befragt, wie sie sich ihre Heimatregion zukünftig vorstellen. Diese umfangreiche Materialsammlung und die vorhandenen regionalen und kommunalen Leitbilder, Konzepte und Positionspapiere werden bis Ende 2020 zur »Entwicklungsstrategie Lausitz 2050« verdichtet. Studie im Netz Die komplette Studie ist im Internet abrufbar.


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