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Aktien kaufen in der Coronakrise

Die aktuelle Coronakrise ist nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Ein Auf und Ab bestimmt das Tagesgeschäft. Die Schwankungen werden von diversen Experten als dramatisch beschrieben. Der Leitindex stürzte auf ein Tief ab, wie es zuletzt in der Finanzkrise 2008/2009 geschah. Allerdings folgte darauf ein genauso steiler Anstieg, der in dieser Form länger als ein Jahrzehnt zurückliegt. 

Nerven behalten und abwarten

Die Coronakrise trifft die Börse hart, doch das Problem ist vorübergehend. Die aktuellen Entwicklungen in Sachen Corona-Impfung lassen auf eine nachhaltige Erholung der Aktienmärkte hoffen. Experten gehen fest davon aus, dass sich die Börse schon bald stabilisiert. Wer aktuell auf Wertpapieren sitzt und hohe Verluste zu verzeichnen hat, sollte geduldig sein. Geduld ist auch ein Credo des Investmentclubs „InnVestus“ aus Dresden: Nerven behalten und nicht panisch werden, so heißt es aus den Reihen der Hobby-Anleger. Langfristig gesehen bestehen für Aktienanleger gute Renditechancen und wer kann, bleibt trotz turbulenter Kursschwankungen ruhig und wartet ab.

Aktien jetzt kaufen – ja oder nein?

Auf die Frage „Sollte man jetzt Aktien kaufen?“ Lautet die Antwort: Ja, mit einer fundierten Wissensgrundlage und der passenden Strategie. Wer sich neu mit dem Thema beschäftigt, sollte mindestens die folgenden Aspekte beim Aktienkauf berücksichtigen:

• Einsteiger sollten sich ein solides Grundwissen aneignen und nicht blauäugig einsteigen. Es gibt beispielsweise Fachliteratur im Buchhandel oder kostenfreie Publikationen der Börse Frankfurt sowie informative Websites, die sich umfassend mit Aktien beschäftigen.

• Welche Strategie passt individuell? Wer täglich aktiv sein will und Risiken gut aushält, setzt auf die kurzfristigen Gewinnmitnahmen des Daytradings. Wer längerfristig investieren will, wählt weniger risikoreiche Papiere.

• Die Risikobereitschaft muss zum Anleger passen. Anleger, die zu Panikverkäufen neigen, weil sie Kursschwankungen nicht gut aushalten können, sind beispielsweise bei breit gestreuten Fonds oder ETFs wesentlich besser aufgehoben als bei hochvolatilen Einzelaktien. 

Kurzfristige Irritationen spielen langfristig keine Rolle

Auf die langfristige Entwicklung eines Aktienkurses haben kurzfristige Irritationen keinen Einfluss. Es gibt Geschäftsmodelle, deren Strategie langfristig zu steigenden Dividenden bzw. zu steigenden Unternehmensgewinnen führt. Wer passende Aktien mit langfristiger Gewinnentwicklung sucht, sollte überprüfen, welche Themen oder Branchen auf lange Sicht eine Rolle spielen. Ein Blick auf die Website des Zukunftsinstituts kann zur ersten Orientierung helfen, denn hier werden die Megatrends unserer Zeit im Allgemeinen und die Megatrends nach Corona im Speziellen abgebildet. Dazu gehören unter anderem diese Themen:

• New Work

• Sicherheit

• Individualisierung

• Gesundheit

• Konnektivität

• Neo-Ökologie

• Globalisierung

Firmen, die Beispielsweise Tools auf den Markt bringen, die für die neue unabhängige digitale Arbeitswelt nützlich sind (Stichwort New Work) haben gute Chancen, sich langfristig positiv zu entwickeln. Gleiches gilt für Firmen, die bei der Vernetzung von Menschen unter Beachtung von Sicherheitsaspekten behilflich sind (Stichworte Konnektivität und Sicherheit)

Pro und Contra Aktienkauf: Ein Überblick

Die Stunde der Sparbücher ist längst abgelaufen. Wer vorsorgen will oder Zinsgewinne verzeichnen möchte, ist bei Aktienanlagen besser aufgehoben. So ist jedenfalls der Grundgedanke all derer, die Aktien gegenüber positiv eingestellt sind.

Diese Gründe sprechen für den Kauf von Aktien

Die folgende Auflistung liefert drei gute Argumente, die für den Kauf von Aktien sprechen:

1. Aufbau eines finanziellen Polsters

Wer bereits früh anfängt und langfristig ein gewisses Vermögen aufbaut, kann sich damit die zweite Lebenshälfte oder die Rente versüßen. Ein breit gefächertes Aktienportfolio hat sich zum langfristigen Vermögensaufbau bewährt, da durch die weite Streuung die Verlustrisiken abgemildert werden. Die Chancen über viele Jahre gesehen moderate Zuwächse zu erwirtschaften sind bei einer ausgewogenen Anlagestrategie sehr gut.

2. Das Arbeitsleben verkürzen

Mit der passenden Anlagestrategie und einem etwas risikoreicheren Ansatz ist es möglich, schon früh attraktive Gewinne zu erzielen. Wird zum richtigen Zeitpunkt in eine aussichtsreiche Aktie investiert, kann sich dadurch das ganze Leben verändern. Beispiel: Die Amazon-Aktie ist seit ihrem Börsengang eigentlich nur auf dem Weg nach oben. Wer zum Beispiel im Jahr 2009 ein Investment von 500 € in die Amazon Aktie getätigt hätte, würde heute auf 92.580 € blicken.

3. Chancen auf ein kleines oder großes Vermögen

Neben langfristigen ausgewogenen Anlagestrategien können risikoreiche Investitionen schnell große Früchte tragen. Das verbessert den Lebensstandard mit etwas Glück sofort. Wer zum Beispiel einer gewinnorientierte Dividendenstrategie verfolgt, kann mithilfe des Zinseszinseffekts schon bald satte Dividenden kassieren und den Lebensstandard spürbar erhöhen.

Diese Gründe sprechen gegen den Kauf von Aktien

Investieren kann nur derjenige, der das Geld dazu hat. Es ist eine Binsenweisheit, dass man nur in Aktien und andere Wertpapiere investiert, wenn dafür das Geld zur Verfügung steht und wenn der Totalverlust verkraftet werden könnte. Kurz gesagt: Wer sein Geld komplett benötigt, um die laufenden Lebenskosten damit zu decken, sollte dieses Geld nicht für Investitionen in Wertpapiere verwenden. Sollte einer der zwei folgenden Gründe vorliegen, ist ein Engagement in Aktien nicht ratsam:

1. Schulden

Wer Schulden hat, sollte diese zuerst abtragen und sich danach auf eine solide Anlagestrategie konzentrieren. Sobald die Altlasten erledigt sind, steht wieder Geld für den Vermögensaufbau zur Verfügung.

2. Fehlende Ersparnisse

Jeder Haushalt sollte ein gewisses Sicherheitspolster haben, auf das er in Krisenzeiten zurückgreifen kann. Wie schnell der Arbeitsplatz bedroht ist, zeigt die aktuelle Krise. Auch andere Schicksalsschläge können dazu führen, dass man plötzlich Geld braucht. Drei bis sechs Monatsgehälter sollten deshalb sicher auf einem Konto geparkt werden und bei Bedarf sofort zur Verfügung stehen.

Fazit: Strategisch vorgehen und typgerecht anlegen

Gerade in Krisenzeiten halten Aktienmärkte viele Chancen bereit. Erfolgreiche Investoren können an der Börse 10 Prozent und mehr erwirtschaften. Es gibt auch Überflieger, die einen großartigen Coup landen und mit einem absoluten Glückgriff auf einen Schlag viel Geld verdienen. Doch davon dürfen sich Einsteiger nicht verführen lassen. Langfristig gesehen ist es wesentlich erfolgversprechender, das eigene Anlageprofil kennenzulernen und sich daran zu orientieren. Ganz egal, ob es um 25 Euro im Monat oder einigen tausend Euro pro Investition geht, die Anlagestrategie muss zum Anleger passen, damit keine kopflosen Panikverkäufe die möglichen Gewinne schmälern bzw. zu drastischen Verlusten führen. 

Zudem hat sich eine Binsenweisheit bewährt: Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Vor allem wenig erfahrene Anleger und Einsteiger im Börsengeschäft können sich nach dieser wichtigen Grundregel richten. Sie bedeutet, dass eine feste Grenze eingezogen wird, zu der eine Aktie verkauft wird. Fällt der Kurs unter den Wert, wird die Aktie abgestoßen. Dieser Wert kann - einen wachsenden Kurswert angenommen - mit der Zeit nach oben hin korrigiert werden. So werden Gewinne gesichert und Verluste begrenzt.

Abbildung 1: pixabay.com © MayoFi (CC0 Creative Commons)

Abbildung 2: pixabay.com © mohamed_hassan (CC0 Creative Commons)

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