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Spielbanken in Not: Graben Online-Casinos den Residents das Wasser ab?

Sie bringen einen Hauch von Las Vegas nach Deutschland: Die großen Spielbanken unseres Landes sind Institutionen mit langer Tradition. Als Event-Location sind sie mehr als ein Treffpunkt für Glücksspieler und Luxusfans. Mit riesigen Hotelkomplexen, einem umfangreichen Unterhaltungsprogramm, Restaurants, Shops und Wellnessbereichen sind regionale Casinos zu echten Luxusresorts avanciert. Wirtschaftlich könnte es aber enger werden, denn die Konkurrenz im Internet ist mächtig auf dem Vormarsch. 

Wenn James Bond in „Casino Royale“ in den eleganten Smoking schlüpft und mit viel Charme und Stil auf die Jagd nach bösen Schurken geht, zeichnet sich im Kopf des Zuschauers ein klares Bild von der Welt voller Glamour und Luxus ab, die untrennbar mit den großen Spielbanken der Welt verknüpft zu sein scheint. Es muss gar nicht immer Las Vegas oder Monaco sein. Auch hierzulande gibt es ein paar wirklich stilvolle und etablierte Spielbanken, die auf eine lange Tradition zurückblicken dürfen und seit Jahrzehnten viele Besucher anziehen. 

Besondere Spielbanken in Deutschland

Eine besonders beeindruckende Geschichte prägt das renommierte und beliebte Casino in Baden-Baden. Über 200 Jahre, seit 1801, ist dieses ehrwürdige Etablissement schon im Geschäft und einst gehörte Marlene Dietrich zu den Stammgästen. Im klassizistischen Kurhaus der Stadt angesiedelt, bietet das Casino Baden-Baden eine traumhafte Kulisse für Glücksspiele aller Art und vielfältige kulinarische und kulturelle Genüsse. 

Die Spielbank Bad Neuenahr wurde 1948 als erstes deutsches Casino nach dem Zweiten Weltkrieg wiedereröffnet. Die Kulisse bietet das bereits 1903 errichtete Kurhaus im Jugendstil. Nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten im Jahr 2012 lockt die Spielbank Bad Neuenahr heute nicht nur mit ihrer hochwertigen Gastronomie, sondern auch mit den Pokerturnieren, die hier regelmäßig als Event der Superlative veranstaltet werden. 

Die Spielbank Bad Ems blickt auf eine lange und erfolgreiche Geschichte zurück. Schon im Jahr 1720 wurden die stilvollen Säle des neu errichteten Kurhauses zum ersten Mal an Betreiber von Glücksspielen aller Art verpachtet. In den darauffolgenden 300 Jahren war das Etablissement immer gut besucht. 

Im Kurhaus der hessischen Landeshauptstadt residiert die Spielbank Wiesbaden. Die Säle im wilhelminischen Stil gehören zu den schönsten Kulissen in ganz Europa. Die neoklassizistischen Kristallleuchter, Holzarbeiten und goldenen Friese schaffen eine ganz besondere Atmosphäre, die das Flair eines exklusiven Clubs greifbar macht. Die Kurhaus-Kolonnaden schlagen die Brücke zu moderneren Glücksspielvarianten wie dem Automatenspiel. 

Keine Frage, die renommierten Spielbanken hierzulande haben ihren Besuchern viel zu bieten. Vom luxuriösen Ambiente über ein vielfältiges Spielangebot bis hin zu hochkarätigen Events und kulinarischen Hochgenüssen ist ein Besuch sicher immer wieder ein Erlebnis. Trotzdem waren vor allem zwischen 2007 und 2017 die Umsätze und Besucherzahlen in den großen Häusern dramatisch rückläufig. Den Grund für die Talfahrt eines einst so erfolgreichen Konzeptes sieht Otto Wulferding, Vorstandsvorsitzender des Spielbankenverbandes in Deutschland (DsbV e. V.), in der zunehmenden Konkurrenz durch Online-Casinos, die seit einigen Jahren auf dem europäischen und globalen Markt sehr präsent sind. Seit 2017 scheint die Durstrecke aber überwunden und die Zahlen stabilisieren sich. Die Konkurrenz durch den Online-Markt bleibt aber weiter spürbar:

„Sowohl die Umsatz- als auch die Besucherzahlen zeigen, dass die deutschen Spielbanken souverän im Markt liegen und als Teil der Spielkultur gesellschaftlich angenommen werden. Dennoch stehen die deutschen Casinos vor den Herausforderungen der Digitalisierung. Ein Zahlenvergleich zeigt die Folgen der digitalen Transformation. 2017 erreichen deutsche Spielbanken etwa 600 Millionen Euro; 2016 wurden auf dem deutschen Sportwettenmarkt rund sechs Milliarden Euro umgesetzt“, so Wulferding

(Quelle: https://www.deutscher-spielbankenverband.de

Stationäre Spielbanken werden sich kontinuierlich weiterentwickeln müssen, um ihre Position am Markt langfristig behaupten zu können. 

Was macht Online-Casinos so beliebt? 

Warum machen Online-Casinos den altehrwürdigen Einrichtungen das Leben so schwer? Mit der Atmosphäre einer historischen Kulisse kann es ein Computerbildschirm wohl kaum aufnehmen. Was den Reiz der virtuellen Spielbanken ausmacht, soll am Beispiel des Online-Casinos Lapalingo verdeutlicht werden. 

Ganz oben auf der Liste der Vorzüge stehen für Glücksspielfans wahrscheinlich die ständige Verfügbarkeit und der leichte Zugang zum Spieleangebot im Internet. Auch darüber hinaus bietet Lapalingo Casino dem Spieler zahlreiche Vorteile. Ein Angebot von mehr als 1.000 verschiedenen Spielen kann selbst ein hervorragend ausgestattetes regionales Casino nicht bieten. Die Auswahl bleibt also zwangsläufig hinter dem Online-Angebot zurück. 

Ein Magnet dürften auch die attraktiven Bonussysteme sein, mit denen Online-Casinos Neukunden locken und Stammgäste langfristig binden möchten. Von Willkommensboni über Gratisspiele bis hin zu doppelten Gewinnchancen oder Sonderausschüttungen steht den Playern auf dem virtuellen Parkett ein nahezu grenzenloses Repertoire zur Verfügung, aus dem sie zur Freude ihrer Kunden schöpfen können. Dadurch können Online-Casinos ohne großen Mehraufwand zahlreiche Anreize schaffen, die den niedergelassenen Spielbanken auf lange Sicht das Wasser abgraben könnten. 

Ist der Charme regionaler Spielbanken noch gefragt?

Die Konkurrenz durch den virtuellen Markt ist kein Phänomen, das nur die Spielbanken trifft. Die meisten Branchen mussten in den vergangenen Jahren erkennen, dass sie auf den digitalen Zug aufspringen müssen, wenn sie sich langfristig behaupten möchten. Aber was bedeutet das für die niedergelassenen Casinos? Hat der Charme regionaler Spielbanken seinen Reiz verloren? 

Glücklicherweise nicht, wie sich am Beispiel des hochkarätigen Casinos Baden-Baden eindrucksvoll darstellen lässt. Ein exklusiver Ruf, eine historisch-beeindruckende Kulisse mit ganz besonderem Flair und ein umfangreiches Entertainmentangebot sind die Geheimwaffen niedergelassener Spielbanken, die auch in Zukunft dafür sorgen können, dass das Online-Geschäft ihnen niemals vollständig das Wasser abgraben wird. 

Das Casino Baden-Baden beispielsweise, so zeigt ein Bericht des Internetportals Baden-TV, ist viel mehr als nur eine Erlebnisstätte und ein Bestandteil des kulturellen Angebotes. Es ist vielmehr das kulturelle Herzstück der Stadt und in seinen historischen Hallen damit seit über zwei Jahrhunderten ein ungebrochener Publikumsmanget. Dieser Pilgerstätte für Glücksspieler, da sind Kulturkenner und regionale Experten sich sicher, ist es maßgeblich zu verdanken, dass Baden-Baden sich zur Kurstadt entwickeln konnte. 

Die meisten klassischen Spielbanken sind in historischen Räumlichkeiten angesiedelt. Das hat einen Grund und bietet den Betreibern der Etablissements enorme Vorteile. Stilvolle Säle in historischer Bauweise sind nämlich geradezu prädestiniert dafür, neben einem umfangreichen Glücksspielangebot auch weitere Events auszurichten, die das Kulturangebot der Stadt bereichern. Konzerte, Lesungen, Varieté, Theater, Kleinkunst und Fachvorträge schöpfen die Möglichkeiten einer so besonderen Kulisse bestmöglich aus und locken große Besuchermengen an, deren Hauptaugenmerk vielleicht nicht auf dem Glücksspiel liegt. Kulinarische Hochgenüsse aus der gehobenen Küche, selbstverständlich serviert im stilvoll eingerichteten historischen Speisesaal, runden das Erlebnis ab. 

Mit einer hochkarätigen Eventkultur schaffen sich die großen niedergelassenen Spielbanken schon seit vielen Jahren eine solide Basis, die sie für das kulturelle Gesamtangebot der Region nicht auch in Zukunft unverzichtbar machen. Vor diesem Hintergrund dürften sie der Konkurrenz durch virtuelle Casinos langfristig eher gelassen entgegensehen. 

Bildquellen:

Abbildung 1: @ katjasv (CCO-Lizenz) / pixabay.com 

Abbildung 2: @ 1ahrde (CCO-Lizenz) / pixabay.com 

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