Seitenlogo
Daniel Förster

Felsenbühne Rathen: So sieht sie jetzt aus

Der Umbau ist auf der Zielgeraden: In Europas schönstem Naturtheater – der Felsenbühne Rathen – wird ab Frühjahr 2022 wieder gespielt. Winnetou-Fans müssen etwas länger warten.

Das neue Funktionsgebäude ist längst errichtet und seine Dächer begrünt. Die Holzfassade am Häuserkomplex ist ebenso fertig. Im neuen Gebäudeensemble mit Gastronomie für Besucher und Mitarbeiter, Künstlergarderoben, Technikzentrale und Toiletten geht der Innenausbau zügig voran. Auch Teile der Bühne und des Orchesterpavillons wurden umgestaltet. Bereits im Dezember soll das meiste fertig sein, auch die Außenanlagen. Ab März 2022 wollen die Landesbühnen Sachsen an ihrer Spielstätte wieder die Regie führen, kündigte Intendant Manuel Schöbel an. Nach zwei Jahren Schließzeit seien alle voller Freude, dass der Traum des Neubaus nach zehn Jahren wahr geworden ist. Das Ensemble wolle sofort im März anfangen, in den neugebauten Räumen vor Ort zu arbeiten, zu proben und die neue Saison vorzubereiten.   Winnetou fehlt – vorerst Die Zuschauer dürfen sich während der nunmehr als „Felsenbühnen Festspiele“ bezeichneten Freiluftsaison von Juni bis September auf drei Premieren („West Side Story“ - Leonard Bernstein, „Das kalte Herz“ - Wilhelm Hauff und „Der fliegende Holländer“- Richard Wagner) in den Bereichen Schauspiel und Musiktheater sowie einem Klassiker aus dem Repertoire der Landesbühnen Sachsen freuen. Fans der traditionsreichen Winnetou-Inszenierungen nach Karl May (seit 1936 auf der Felsenbühne) werden im ersten Jahr nach dem Umbau allerdings vergeblich nach einem Stück des Abenteuerschriftstellers suchen. Winnetou soll erst 2023 wieder auf der Felsenbühne reiten. Die Zeit zwischen dem Ende der Bauzeit und Spielbeginn wäre zu knapp bemessen, Spezialeffekte zu installieren und außerdem müssten sich die Pferde erst eingewöhnen, heißt es. Mit einer großen Gala soll das Freilichttheater, die Sommerspielstätte der Landesbühnen, am 5. Juni 2022 als Festspielort wiedereröffnet werden. 15 Millionen Euro investiert In den Sommermonaten dieses und vergangenen Jahres waren die Landesbühnen mit Vorstellungen in ein Theaterzelt auf der linken Seite der Elbe in Oberrathen ausgewichen – „aus langjähriger, traditionsreicher Verbundenheit zum Kurort Rathen“. Währenddessen sind die Bauarbeiten im Wehlgrund unterhalb der weltberühmten Basteibrücke trotz Corona-Bedingungen gut vorangekommen. Sogar besser als geplant. Denn sie können früher abgeschlossen werden. Seit Oktober 2019 – seit fast genau 24 Monaten – bestimmen Bauleute, was im Freilufttheater, das als das schönste Natur-Theater Europas gilt, passierte. Nicht nur der Funktionsflachbau wich einem neuen: Statt des alten Orchestergrabens entstand ein überdachter Pavillon für das Orchester und ein Hubpodium zum Auffahren. Lediglich der Zuschauerraum samt Sitzplätzen, das Regiehaus, das Lager sowie die Sandsteinfelsen ringsherum blieben während der rund 15 Millionen Euro teuren Sanierung, die der Freistaat Sachsen bezahlt, unberührt.


Meistgelesen