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Ein „Heiliger Krieger“ in Jeans

Großes Medieninteresse am Prozess gegen „IS-Krieger“
Samuel, versteckt hinter der Zeitung, mit seinem  Anwalt Walter Venedey bei Prozessbeginn.                    Foto. D. Förster

Samuel, versteckt hinter der Zeitung, mit seinem Anwalt Walter Venedey bei Prozessbeginn. Foto. D. Förster

Samuel W. aus Dippoldiswalde, Student in Jena, steht als Angeklagter /Beschuldigter am Amtsgericht Pirna vor dem Richter. Er wird der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat beschuldigt bzw. verdächtigt. Irgendwie passt das Bild des schmächtigen jungen Mannes mit Kapuzenshirt und Jeans nicht zu einem Terroristen, als er im Amtsgericht eine Tageszeitung vor das Gesicht hält. Sein Verteidiger Walter Venedey kommt aus Berlin. Samuel W. stammt aus einem christlichen Elternhaus, konvertierte zum Islam. Mit seinem Freund Max P. (19, bis heute verschwunden) war er Anfang September 2014 nach Syrien gereist. Offenbar um in den „Heiligen Krieg" der Terror-Miliz ISIS zu ziehen. Das Landeskriminalamt fahndete nach Beiden. Ihm wird nun im Prozess vorgeworfen, nach Syrien gereist und dort in einem Ausbildungslager des IS geschult worden zu sein. Im Dezember 2014 überzeugte seine Familie ihn, Syrien zu verlassen. Aus dem Trainingslager soll er in die Türkei geflohen sein, wo er sich beim Auswärtigen Amt meldete und freiwillig zurückkehrte. Nach seiner Wiedereinreise wurde der „Heilige Krieger" im Dezember 2014 am Flughafen München festgenommen, saß 19 Tage in U-Haft, bevor er entlassen wurde und sein Studium in Jena wieder aufnahm. Er muss sich regelmäßig bei der Polizei melden. Am 9. September wird der Prozess nun fortgesetzt. (df)


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