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Ein Franzose auf der Durchreise

Elbtal. Ein französischer Hochgeschwindigkeitszug TGV besuchte Tschechien und durchquerte das Elbtal. Hierbei handelt es sich um eine echte Berühmtheit.

Der TGV zwischen Königstein und Kurort Rathen unterhalb der Festung Königstein – gezogen von einer E-Lok (Captrain).

Der TGV zwischen Königstein und Kurort Rathen unterhalb der Festung Königstein – gezogen von einer E-Lok (Captrain).

Bild: M. Förster

Der legendäre Hochgeschwindigkeitszug TGV, der französische Pionier der schnellen Bahnverbindungen auf dem europäischen Kontinent, war am vergangenen Wochenende zu Besuch in Tschechien und reiste durch das Elbtal.

Die Präsentationseinheit TGV PSE – auch als TGV Paris Sud-Est bezeichnet – war damals Teil der Lieferung der ersten 109 Hochgeschwindigkeitszüge, die auf der neu eröffneten Strecke von Paris nach Lyon eingesetzt wurden. In ihrem Einsatzleben kann sie auf eine Premierenfahrt mit allen Ehren, Dreharbeiten sowie Fahrgestelltests für die nächste Entwicklungsserie zurückblicken und stellte sogar einen Geschwindigkeitsweltrekord auf. Im Jahr 1981 erreichte der TGV auf einem bis dahin gesperrten Abschnitt zwischen Paris und Lyon 380 km/h.

Als der TGV 16 im Jahr 2018 außer Betrieb genommen wurde, hatte er beeindruckende 13.383.189 Kilometer zurückgelegt. Auch heute könnte er sicher noch mit aktuellen Zügen mithalten, denn er ist nach wie vor betriebsbereit. Es handelt sich hierbei um das einzige Hochgeschwindigkeits-Präsentationsset in der Europäischen Union. Zweimal wurde es modernisiert und mit neuester Kommunikationstechnik ausgestattet. Das Set besitzt eine Gesamtlänge von 200 Metern und besteht aus zehn Autos – zwei fahren, acht sind eingesetzt. Es verfügt über Gepäckstellplätze, einen Bistrowagen und einen Servicebereich.

Nachdem das Präsentationsset am 11. Juni im Hauptbahnhof von Ústí nad Labem zu sehen war, ging es am gleichen Abend von Decin aus bei Schöna über die Grenze und weiter durch das Elbtal. Mit Zwischenstopp im Bahnhof Bad Schandau führte die Reise über Pirna bis nach Dresden. Ziel war hier der Güterbahnhof Dresden-Friedrichstadt, wo die Lok gewechselt wurde, bevor die letzte Etappe über Saarbrücken nach Frankreich anbrach. In unserem Streckennetz kann der TGV nicht selbst fahren und musste gezogen werden, da Deutschland und Frankreich unterschiedliche Bahnstromsysteme besitzen.


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