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Daniel Förster

Canaletto grüßt jetzt am Bahnhof

Pirna stimmt sich auf den 300. Geburtstag von Bernardo Bellotto, besser bekannt als Canaletto, ein. Dazu wurde ein neues Wandbild auf dem Bahnhof gestaltet.

Ein 42 Quadratmeter großes Panoramabild aus Lackfarbe begrüßt ab sofort Reisende auf dem Pirnaer Bahnhof. Das Motiv ist angelehnt an das bekannte Gemälde „Der Marktplatz zu Pirna“ (1753 / 1754). Allerdings hat der Künstler René Donath (Spitzname: Eok Dreiundsiebzig) die Ansicht in die Gegenwart geholt.  Der Platz am Bahnsteig 3 ist gut gewählt. Steigen doch dort die Mehrzahl der Leute, die von Dresden kommen und Pirna besuchen, aus. Aber auch von der Bahnsteiginsel, der in Richtung Dresden fahrenden Züge oder der Flughafen-S-Bahn ist das Kunstwerk ein Blickfang. Vor allem Touristen soll es ins Auge fallen. Auch jene, die auf dem Weg in die Sächsische Schweiz sind. Sie alle sollen neugierig auf Pirna gemacht werden, sind sich die Initiatoren einig. So verstehe sich das große Wandbild als Willkommensgruß und Einladung für Gäste, die Stadt zu besuchen. "Canaletto war hier" Der Blick wird von einer in großen Lettern verfassten Botschaft „Canaletto war hier“ und einer Hand mit Pinsel auf der linken Seite und von Schwarz-Weiß-Umrissen von Markthäusern auf der rechten Seite in die farbige Mitte mit Rathaus, Stadtkirche St. Marien und Canalettohaus gelenkt. Der Slogan verrät dem Betrachter, dass bereits vor über 250 Jahren der berühmte venezianische Maler Bernardo Bellotto, der auch unter den Künstlernamen „Canaletto“ bekannt ist, in Pirna verweilte. Kenner wissen, dass er für längere Zeit in Pirna arbeitete und dabei den Marktplatz malte. Pirna will den 300. Geburtstag von Canaletto im nächsten Jahr wertschätzen und feiern. Wie Sören Sander, Sprecher der Städtischen Wohnungsgesellschaft Pirna mbH (WGP) erklärte, stammt die Idee für das Wandbild von der Arbeitsgruppe Stadtmarketing, in der alle städtischen Gesellschaften vertreten seien. Dort wurde über die mit der Vermarktung von Online- und Außenwerbung tätige Firma Ströer bekannt, dass die Deutschen Bahn als Hauseigentümer die Wand zur Verfügung stellt. Die Gelegenheit wurde prompt genutzt. Die WGP finanzierte das Kunstwerk als Auftraggeber. Neun Wochen daran gearbeitet Die Grundskizze und das Motiv mit seiner besonderen Perspektive hatte Paul Tittel, ein ehemaliger Mitarbeiter der Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna mbH, gefertigt. Innerhalb von neun Wochen bis zum 4. November 2021 brachte nun der Pirnaer Künstler René Donath den fertigen Entwurf an die zuvor weiße Wand – in seinen Grundzügen zunächst mittels Beamer. Immer wieder – auch bei Wind und Wetter – war er vor Ort anzutreffen. Oft vorbei fahrende Züge und ein nahezu ständiges Begängnis an der Bahnsteigkante erschwerten seine Arbeit. Viele waren neugierig, als „sein Werk“ zusehends Gestalt annahm.  Bei der kurzen Einweihung mit dem Künstler sowie Oberbürgermeister und Mitgliedern der AG Stadtmarketing verriet Thorsten Hahn, Vorsitzender vom Verein Canaletto Forum Pirna, das sich Gäste auf das Canaletto-Jahr 2022 freuen können. Viele Veranstaltungen seien von unterschiedlichen Akteuren geplant. Seit Ende 2020 hätte das Canaletto Forum im Hinblick auf dieses Ereignis schon Einiges in die Wege geleitet. Kunst und Kulturinteressierte seien sehr gut miteinander vernetzt, um den Anlass würdig zu begehen. WGP-Geschäftsführer Jürgen Scheible dankte alle Beteiligten, vor allem dem Künstler und den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Stadtmarketing für ihr Engagement und die Mitwirkung an dem Projekt.


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