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U 28: Fünf erfolgreiche Jahre

Im Bahnhof Dolní Poustevna wird historische Ausstellung gezeigt

Seit 5. Juli 2014 verbindet die Nationalparkbahn U 28 die beiden National­parkregionen Sächsische und Böhmische Schweiz. Sie fährt von Decín, über Bad Schandau, Sebnitz, Dolní Poustevna und Mikulášovice dolní nádr. nach Rumburk. Die Züge fahren acht Mal täglich im Zwei-Stunden-Takt. Die Linie ist Bestandteil des tschechischen Regionalnetzes „Šluknovsko“ – daher stammt auch die Linienbezeichnung: U steht für den Bezirk Ústí nad Labem, die 28 ist die Nummer der Linie. Die Strecke wird von der Tschechischen Bahn Ceské dráhy gemeinsam mit der DB Regio AG betrieben. Nach 69 Jahren wurde damit wieder der Eisenbahngrenzübergang zwischen Dolní Poustevna und Sebnitz geöffnet. Auf diesen Moment hatten vor allem die Bewohner des Schluckenauer Zipfels, für die sich dadurch die Fahrzeit nach D??ín verkürzt, viele Jahre gewartet. So dauert zum Beispiel die Zugfahrt von Dolní Poustevna nach Decín nur halb so lange. Die bedeutende regionale Verbindung bestand bis 1945. In den Nachkriegsjahren wurden der Zug­verkehr eingestellt und die Gleise demontiert. Danach klaffte eine 600 Meter lange Gleislücke. Seit 1990 haben sich Bürger auf beiden Seiten der Grenze, in Interessengemeinschaften und mit besonderen Aktionen für die Schließung der Lücke im Gleisnetz und die Wiederaufnahme des Zugverkehrs eingesetzt. Nach vielen Querelen und manchen Rückschlägen war es 2014 soweit. Dieses Jubiläum wurde jetzt mit einem Streckenfest auf beiden Seiten der Grenze gefeiert.  Im Bahnhof Dolní Poustevna (Nieder Einsiedel) wurde dieses Ereignis außerdem besonders gewürdigt. Der Neustädter Eisenbahnhistoriker Dieter Hesse ergriff die Initiative  für eine besondere Ausstellung und hatte Erfolg. Robert Holec, Bürgermeister von Dolní Poustevna unterstützte das Anliegen von Dieter Hesse und stellte das Signal auf grün. Gemeinsam mit seinem tschechischen Freund Petr Kuchar aus Dolní Poustevna  wird nun im Bahnhofgebäude die Historie der Bahngeschichte dieser Strecke auf vielen Tafeln gezeigt. Ausgestellt sind zudem historische Fahrzeuge, Arbeitsgeräte aus vergangener Zeit. Weiter zeigt Dieter Hesse Uniformen, Handlampen, Bücher, einen Morseapparat, Fahrpläne und mehr.   Sein Partner Petr Kuchar hat im Nebenraum eine ganz besondere Modellbahnanlage, der Spur 0, eine ziemlich große, aufgebaut.  Sie ist sehenswert für Klein und Groß. Die Ausstellung ist bis 21. Juli an allen Tagen zu sehen. Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr. Um die Ausstellung zu betreuen, fährt Dieter Hesse jeden Tag von Neustadt nach Dolni Poustevna. Das nennt man wahre Eisenbahnbegeisterung! (caw/fi)


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