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Polizist: Auch privat hilfsbereit

Ein Bundespolizist hat in Bad Schandau eine 91-Jährige aus einem brennenden Haus gerettet. Für sein schnelles und beherztes Handeln wurde er nun ausgezeichnet.
Bad Schandaus Bürgermeister Thomas Kunack (l.) und Lebensretter Oliver Hein. Foto: Daniel Förster

Bad Schandaus Bürgermeister Thomas Kunack (l.) und Lebensretter Oliver Hein. Foto: Daniel Förster

Oliver Hein war am 20. September 2018 zur richtigen Zeit am richtigen Ort und verhinderte so größeres Leid. Er wagte sich in das Haus an dem bereits dicken Rauchschwaden drangen und brachte die betagten Bewohnerin an der B 172 (Basteistraße) ins Freie und bewahrte sie vor dem Erstickungstod. Der 47-jährige Oliver Hein ist Polizeihauptmeister bei der Bundespolizei im Revier Krippen. Er und seine Tochter waren an jenem Tag privat in Bad Schandau unterwegs. Die Beiden waren zum Lidl Einkaufmarkt gefahren, um ein paar Sachen zu kaufen. Das erledigt setzen sie sich ins Auto, um nach Hause zu fahren. Sie ließen die Scheiben vom Auto herunter, um die Wärme aus dem Innenraum entweichen zu lassen. Durch das Öffnen der Fenster roch es plötzlich etwas verschmort. Im ersten Moment dachte Hein, es kommt vom Auto. „Doch es waren die ersten Rauchschaden vom gegenüberliegenden Wohnhaus an der Basteistraße (B 172)“, sagte Bürgermeister Thomas Kunack, der die damalige Situation schilderte. Oliver Hein sprang wieder aus seinem Auto, rannte zu dem Haus und klingelte, klopfte an der Tür. Niemand reagierte.  Glücklicherweise ließ sich die Tür öffnen. Sofort quoll ihm schwarzer Rauch entgegen. Oliver Hein rief ins Haus „Polizei! Befinden sich Personen im Haus?“. Daraufhin hörte er eine wimmernde Stimme einer älteren Dame. Noch einmal holte er tief frische Luft. Dann eilte er zu der 91-jährigen Bewohnerin. Mit einem geübten Rettungsgriff brachte er sie nach draußen. „Etwa 25 Sekunden war er im Haus. Länger hätte man es bei dem Rauch nicht ausgehalten und auch die ältere Frau hätte nicht länger den schädlichen Rauch einatmen dürfen“, so Kunack. Zufällig kam ein Urlaubsgast, der gerade wandern war, vorbei. Der entpuppte sich als Notarzt. Beide schafften die Frau auf den Lidl-Parkplatz auf der anderen Straßenseite.  Unterdessen hatte sich die Tochter des Beamten an die B172 gestellt und den Autofahrern Zeichen gegeben, langsam zu fahren. Wenige Augenblicke nach dem die Rettungsleitstelle informiert war, kam der Rettungswagen und kümmerten sich um die Seniorin. Kurz danach eilten auch schon die Kameraden der Feuerwehr aus Bad Schandau und den Ortsteilen sowie die Drehleiter aus Sebnitz herbei und löschten das Feuer. Bad Schandaus Bürgermeister würdigte die „außergewöhnliche Leistung“ von Oliver Hein. Denn schließlich hatte er sich bei der Rettungsaktion ohne große Nachzudenken selbst in Gefahr gebracht.


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