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Daniel Förster

IPO: Menschenkette auf dem Acker

Weit über 500 Menschen, darunter viele Familien, haben am 1. Mai 2019 mit einer Menschenkette gegen den geplanten "Industriepark Oberlebe" (IPO) protestiert.
Die Menschenkette. Schätzungsweise 500 Teilnehmer nahmen daran teil. Foto: Daniel Förster

Die Menschenkette. Schätzungsweise 500 Teilnehmer nahmen daran teil. Foto: Daniel Förster

Bei dem friedlichen Protest schlossen sich zwei Menschengruppen, die sich mit jeweils einem Marsch von Pirna und Heidenau-Großsedlitz aus auf einander zu bewegt haben, zu einer großen Menschenkette zusammen. Die Demonstration endete am späten Mittag mit einer Kundgebung auf dem Sportplatz im Dohnaer Ortsteil Krebs. Dort trugen sechs verschiedene Redner unzählige Argumente, die gegen das umstrittene Vorhaben sprechen, den Versammelten vor. Auffallend: Unter den fast 600 Teilnehmern der Menschenkette waren auch Angestellte der Stadtverwaltung Pirna, sowie weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens der drei Städte Dohna, Heidenau und Pirna, darunter u.a. aktuelle und ehemalige Stadträte sowie der vormalige Bürgermeister der Stadt Dohna. Mit Transparenten u.a. den Aufschriften „NEIN zum Industriepark Oberelbe“, „Herr Opitz, Herr Müller und Herr Hanke (gemeint sind die Bürgermeister der drei Städte a.d.R.) zum IPO sagen wir Nein Danke“, „Natur statt Größenwahn“, „Grün statt Beton“, „Stoppt Industriepark“, „Keinen Lärm“, „ Menschen machen gerne Dreck und baggern hübsche Wiesen weg“ sowie „Nein zum IPO! Im Namen unserer Kinder und Enkel“ verliehen sie ihrem Protest Ausdruck. Mehrere Kinder u.a. aus Heidenau Großsedlitz hatten eigenhändig mehrere Plakate gemalt. Die Bürger sorgen sich um das Landschaftsschutzgebiet „Großsedlitzer Elbhänge und Hochflächen“ mit dem historischen Barockgarten Großsedlitz, um absehbare klimatische Veränderungen, sprechen sich für den Erhalt von Lebensraum auf dem geplanten Areal aus und wenden sich gegen die Steuerverschwendung, die das Vorhaben mit sich bringen werde. Anstatt unnötig Ackerland zu opfern, Flächen zu versiegeln und dadurch Umwelt und Klima zu schädigen, fordern die Akteure, dass industrielle Brachflächen genutzt würden und eine „längst überfällige Revitalisierung alter Industriestandorte“.  Laut Anna Reimann seien Alternativstandorte in der Machbarkeitsstudie des Zweckverbandes unzureichend untersucht und verglichen worden. Auch deren Vorteile seien völlig außer Acht gelassen worden. Nach Recherchen der Gruppe gibt es allein in Heidenau 19 Brachflächen und freie Gewerbeflächen vorwiegend im erschlossenen Elbtal. Deshalb sei es zwingend notwendig, alternative Standorte von unabhängigen Fachleuten neu zu bewerten und Varianten zu vergleichen. Hintergrund: Am Feistenberg ist ein 140 Hektar großes Industriegebiet geplant.


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