Seitenlogo
pm

Falkennachwuchs im Stadtmuseum beobachten

Es ist wieder soweit. Völlig unbeeindruckt vom Stillstand des öffentlichen Lebens haben die Turmfalken am Klosterhof das Frühjahr fleißig für die Pflege ihrer Kinderstube genutzt, die sie jedes Jahr aufs Neue aufsuchen.
Foto: Robin Misterek

Foto: Robin Misterek

In den ersten Maitagen war es soweit: Fünf Jungvögel erblickten das Licht der Welt. Im StadtMuseum Pirna kann man im Rahmen eines Ausstellungsbesuchs nun das Turmfalkenpaar bei der Aufzucht des Nachwuchses beobachten und zusehen, wie dieser flügge wird. Dazu ist ein Monitor aufgebaut, der diese exklusiven Blicke ermöglicht. Pirna ist schon lange ein beliebtes Brutrevier der Turmfalken, denn die alten Bauten bieten eine Vielzahl hervorragender Horstplätze innerhalb eines relativ kleinen Stadtgebietes, sodass umliegende Felder schnell für den Beutefang erreicht werden können. Besonders gut geeignete Orte, wie der Turm der Marienkirche, werden deshalb jedes Frühjahr erneut bebrütet und auch die Öffnung am Wendelstein des alten Klosters dient den Falken schon Jahrzehnte lang als Brutplatz. 1973 wurde hier damit begonnen ein Brutpaar fotografisch zu dokumentieren und seither konnten auch in allen darauffolgenden Jahren die kleinen Greifvögel am Klosterhof nachgewiesen werden. Selbst während Hochwasserperioden, in denen nicht nur das direkte Horstumfeld, sondern auch die meisten Jagdflächen überschwemmt wurden, kam es zu erfolgreichen Bruten. Kehrte ein Tier nicht aus dem Winterquartier zurück, so wurde sein Platz sofort neu besetzt, was für die enorme Attraktivität des Horstes spricht. Diese Tradition nutzt das StadtMuseum Pirna nun, um seinen Besuchern die einzigartige Möglichkeit zu geben, live die Aufzucht des Falkennachwuchses auf einem Bildschirm beobachten und miterleben zu können. Nach einmonatiger Brutzeit schlüpften die Jungfalken Anfang Mai und wurden danach noch einige Tage im Horst von der Mutter abgeschirmt. In den kommenden Wochen lassen sich dann Fütterungen, balgende Junge und erste Flugversuche beobachten, ohne dass die Tiere dabei gestört werden. Dies wurde in der Vergangenheit vom Stadtmuseum insbesondere durch Schutzbemühungen, wie das Einziehen einer sichernden Blechverkleidung, sowie das Verhüllen der umliegenden Fenster und das Retten abgestürzter Jungtiere gewährleistet. Der Bruterfolg im Vergleich zu anderen Artgenossen ist dadurch hier besonders hoch, denn jeden Juni verlassen durchschnittlich 4-5 Jungfalken den Horst. Die Turmfalkenbeobachtung ist jeweils zu den Öffnungszeiten des Stadtmuseums möglich - täglich außer Montag von 10 bis 17 Uhr.


Meistgelesen