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Der "Gründungsvater" des Tourismus

Erinnerung an Wilhelm Leberecht Götzinger

Woran denken Sie, wenn Sie zum Beispiel die Götzinger Höhe in Neustadt besuchen oder gemütlich über die berühmte Basteibrücke spazieren? Diese Sehenswürdigkeiten sind mit dem Namen Götzinger verbunden. Und es sind nicht die einzigen in der Sächsischen Schweiz. Wenn man es genau nimmt, hat die Region ihre Entwicklung zur Tourismushochburg eben jenem Wilhelm Leberecht Götzinger zu verdanken, dessen 200. Todestag und 260. Geburtstag wir in diesem Jahr begehen. Götzinger, der 1758 in Struppen als Pfarrerssohn geboren wurde, in  Wittenberg studierte und danach in die Heimat zurückkehrte, gilt als Erschließer oder Gründungsvater des Tourismus in der Sächsischen Schweiz und im Elbsandsteingebirge.
Als er mit dem Studium fertig war, fand er nicht gleich eine Pfarrstelle – zum Glück muss man sagen. Denn so hatte der junge Mann, der anfangs als Hauslehrer in Hohnstein und später als Diakon in Neustadt arbeitete,  Zeit für naturwissenschaftliche und mineralogische Studien und – vor allem für Wanderungen. Später unternahm Götzinger mit seinen Kindern und deren Schulfreunden ausgedehnte Touren. Allerdings konnte er damals nicht auf so ein gut ausgeschildertes und ausgebautes Wanderwegenetz zurückgreifen. Vielmals war er oft der Erste, der diese Wege beschritt, sie dann dokumentierte und in seinen Reisebeschreibungen mit Fakten zu Flora, Fauna, Geschichte zu Topografie und Geologie ergänzte. Götzinger  verwandte  viel Zeit um tief in die Geheimnisse der Landschaft einzutauchen. Er stand mit Experten seiner Zeit in geistigem Austausch und war bereits zu Lebzeiten geschätzt. Sein erstes Buch  „Geschichte und Beschreibung des Chursächschen Amts Hohnstein mit Lohmen“ erschien 1786. Weitere Auflagen folgten.  1804 dann erschien „Schandau und seine Umgebungen oder Beschreibung der sogenannten Sächsischen Schweiz“.  Vor allem letzteres ist ein Klassiker geworden und in mehreren Auflagen erschienen, noch heute im Buchhandel präsent und sehr lesenswert. Es ist das Hauptwerk von Götzinger, eine Art Tourismusleitfaden. Der Förderverein Nationalparkfreunde Sächsische Schweiz e. V. würdigt Wilhelm Leberecht Götzinger im Jubiläumsjahr und lädt am 5. September um 18.30 Uhr zu einem Lichtbildervortrag mit Frank Richter in den Kreistagssaal des Landratsamtes Pirna, Schloss Sonnenstein, ein. Frank Richter zeichnet in seinem Vortrag die Lebensstationen Götzingers nach und stellt Passagen seines berühmten Buches in Wort und Bild vor. Tickets zu drei Euro im Bürgerbüro im Landratsamtes Pirna, Schloss Sonnenstein - Tel.: 03501/515-0, E-Mail: buergerbuero.pirna@landratsamt-pirna.de und im TouristService Pirna im Canaletto-Haus am Markt, Tel.: 03501/556-446 und an der Abendkasse.


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