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Was macht die Drohne überm Acker?

Digitale Technik soll den Ertrag auf dem Feld steigern und den Einsatz von Düngemitteln aufs Nötige beschränken.

Das moderne Landwirtschaft heutzutage ganz viel mit digitaler Technik und Innovation zu tun hat, davon überzeugte sich Sachsens Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt in Riemsdorf. Das Wachsen übernimmt dann die Pflanze schon noch in Eigenregie, damit dies aber möglichst optimal abläuft, wurde „Precision Farming“ – Mit GPS-Empfänger und Drohne eingeführt. Durch „Precision Farming“ werden Saatgut, Dünger, Kraftstoff und Pflanzenschutz eingespart und Umweltbelastungen erheblich verringert. Auch die Ertragsleistung und die Produktqualität verbessern sich. Wie das praktisch abläuft, darüber hat sich Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt in Riemsdorf bei der RRS-Agrardienstleistungs GmbH informiert. Betriebsleiter Jörg Weinhold ist Agraringenieur, Minister Thomas Schmidt ebenso. Der Minister kennt Durchschnittszahlen, der Betriebsleiter seinen konkreten Jahresertrag und wo dieser herkommt. Die RRS Agrar-Dienstleistungs-GmbH Riemsdorf bewirtschaftet fünf Landwirtschaftsbetriebe mit einer Gesamtfläche von 1.300 Hektar Acker. Zusätzlich werden Dienstleistungen wie Ernte- und Bestellarbeiten, Pflanzenschutzmaßnahmen und Düngung erledigt. Alles für den Boden Das 1991 gegründete Unternehmen bewirtschaftet 100 Prozent der Anbaufläche pfluglos, der Boden wird nicht gewendet, was derzeit die wirksamste Maßnahme zur Erosionsminderung und Bodenverdichtung darstellt, auch die Gefahr lokaler Überschwemmungen wird damit gemindert. Auf den Flächen, die sich sowohl in Nord-Süd- als auch Ost-West-Richtung über 40 Kilometer ausdehnen, baut Weinhold Früchte wie Weizen, Raps oder Körnermais an. Dafür verwendet er schon seit den 1990er Jahren satellitengestützte GPS-Technik. Die großen Flächen werden im Parallelfahrsystem bearbeitet, das einen zentimetergenauen Technik- und Nährstoffeinsatz sicherstellt. „Über Sensoren im Boden wird der Anteil an Makronährstoffen registriert, darauf aufbauend wird die erforderliche Nährstoffzugabe kartiert und ausgebracht. Damit vermeiden wir eine Doppeldüngung, das schont den Boden - vor dem Hintergrund zu hoher Nitratbelastungen - und die Anzahl der nötigen Arbeits- und Maschinenstunden wird optimiert“ so der Geschäftsführer. Die modernen Schlepper stecken voller PC-Technik. Seit etwa vier Jahren kombiniert der Betrieb chemischen mit biologischem Pflanzenschutz. Angeregt durch die positiven Erfahrungen mit dem Einsatz von Drohnen - also ferngesteuerten Flugobjekten - die zunächst nur zur Überwachung, Messung und Bewertung verwendet wurden, setzt der Betrieb sie nun zur Bekämpfung des Maiszünslers ein. Wespen gegen Zünsler Der Maiszünsler ist ein ernster Schädling im Maisanbau, jedoch ist die Schlupfwespe der natürliche Fressfeind des Zünslers. Wie aber verteilt man die Wespenlarven über einen befallenen Bestand, dass die Gelege des Schädlings gefressen werden? Die Antwort auf diese Frage hatte Axel Weckschmied, Inhaber der Dresdner Firma von Hexapilots - Unmanned Aerial Services: „Das Ausbringungs- und Verteilungsproblem lässt sich am besten mit dem Einsatz einer Drohne lösen, welche die Wespenlarven aus der Luft in die ausgewählten Bestände einbringt“. Die Drohne Die Fluggeräte arbeiten auch bei schlechterem Wetter oder Windgeschwindigkeiten von bis zu 14 Metern pro Sekunde und kosten pro Hektar 20 Euro netto - immerhin im Eigenbau ca. 10.000 Euro. Michael Eckardt


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