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Stahl und Holz in 75 Metern Höhe

Der Dachstuhl der Trinitatiskirche wird saniert. Der Bund hat dafür 303350 Euro zur Verfügung gestellt.

Von außen sieht ein Kirchturm fast immer sehr imposant aus, doch was verbirgt sich hinter der Außenhaut der Kirchturmspitze oder dem Glockenturm? Das anzusehen ließ sich in diesen Tagen Dr. Thomas de Maiziere in Riesa nicht nehmen und warf einen Blick auf die Dachstuhl-Baustelle der 75 Meter hohen Trinitatiskirche. Hilfe vom Bund Immerhin steuert der Bund eine nicht unerhebliche Summe für die Sanierung bei. Insgesamt wird man wohl mehr als eine Million Euro aufbringen müssen. Der jetzt gestartete erste Bauabschnitt, der sich im Inneren abspielt, ist mit 623000 Euro veranschlagt. Vom Beauftragten des Bundes für Kultur und Medien fließen mehr als 303000 Euro. Zudem gibt es eine Kofinanzierung über das Sächsische Landesamt für Denkmalpflege. Die Glocken der Kirche werden für längere Zeit schweigen. Auch die Turmführungen müssen vorerst entfallen. Dieser Zustand wird mindestens bis in den Herbst andauern. Grund ist der Zustand des stählernen Dachstuhls des 1897 geweihten Gotteshauses, der jetzt einer gründlichen Erneuerung unterzogen wird. „Damals wurde ja erstmals in großem Stil mit Stahl gebaut, denken wir nur an den Eiffelturm in Paris und das Blaue Wunder in Dresden“, so Andreas Wolf vom Pfarramt der Ev-lutherischen Kirche Riesa. „Auch Architekt Jürgen Kröger aus Berlin setzte in der neuen Kirche auf eine Stahlkonstruktion.“ Nach mehr als 120 Jahren zeigen sich aber überall Spuren des „Zahnes der Zeit“, auch vom Blauen Wunder hört man ja Ähnliches. Über ein Gerüst mit Lastenaufzug wird der größte Teil des Materials ins Innere gebracht. Ein Teil der Stahlträger muss ausgetauscht werden und die Treppenhäuser sind dafür zu eng. „Die statischen Probleme sind doch etwas größer als erwartet“, so Wolf. Die Teile, die erhalten bleiben, werden sandgestrahlt und erhalten einen neuen Korrosionsschutz. Auch der Glockenstuhl wird saniert. Firmen aus Sachsen Alle beteiligten Firmen kommen aus Sachsen oder der mitteldeutschen Region. Bis zum Herbst werden sie ihr gesamtes Fachwissen benötigen, „denn das hier steht nicht im Lehrbuch“, weiß Andreas Wolf. In absehbarer Zeit soll als zweiter Teil die äußere Dachhaut erneuert werden, dort sind die Planungen aber noch nicht abgeschlossen. Ziel des Bundes ist der Erhalt und die Pflege des nationalen kulturellen Erbes. „Zugleich aber wird durch den Erhalt dieses Wahrzeichens auch die Verbundenheit zur Heimatstadt und die Identität der Riesaer gefördert, die schon im kommenden Jahr als Ausrichter des Tages der Sachsen stolz ihre Stadt präsentieren wollen.“, betont Dr. Thomas de Maizière und freut sich schon darauf zu sehen, was mit dem Fördergeld geschaffen wird. Kosten: Der Bund stellt 303350 Euro für die Sanierung des Dachstuhls zur Verfügung. Die Gesamtkosten betragen für innen und außen mehr als eine Millionen Euro.


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