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Verena Farrar

Senioren wollen im Dorf bleiben

Bürgermeister im ländlichen Raum suchen Investoren für Senioreneinrichtung in ihren Dörfern.
Sie wollen sich auch im hohen Alter noch zum Plausch treffen und nicht fern der Heimat in unterschiedliche Pflegeheime in der nächst größeren Stadt einziehen. Foto: Archiv

Sie wollen sich auch im hohen Alter noch zum Plausch treffen und nicht fern der Heimat in unterschiedliche Pflegeheime in der nächst größeren Stadt einziehen. Foto: Archiv

Bürgermeister Conrad Seifert aus Hirschstein und Amtskollege Frank Seifert aus Stauchitz sind auf der Suche nach Investoren. Sie möchten ihre Senioren in den Gemeinden behalten und wollen Pfegestationen oder Tagespflege-Treffs im ländlichen Raum etablieren. Der absolute Glücksgriff wäre ein Seniorenheim auf dem Dorf. Mit dieser Vision haben sie sich auch beim Bürgergespräch des CDU-Stadtverband Riesa und unter Einladung des Landtagsabgeordneten Geert Mackenroth zu Wort gemeldet. Für viele ältere Menschen im ländlichen Raum gehört die Perspektive auch im hohen Alter in ihrem Dorf und ihrem sozialen Umfeld zu bleiben zu einem selbstbestimmten Leben im Alter. So war auch der Titel der Veranstaltung, zu der der Vorsitzende der Enquete-Kommission „Pflege“, Oliver Wehner MdL und Daniela Kuge als Vorsitzende der Frauenunion Meißen, ihre Arbeit in dem Gremium vorgestellt haben. In Sachsen sind die Menschen im Durchschnitt älter als in fast jedem anderen Bundesland. Die Organisation der Pflege älterer Menschen wird in unserer Gesellschaft immer wichtiger. Neben den pflegenden Angehörigen, den spezialisierten Fachkräften, die mit einem relativ unattraktiven Berufsbild zu kämpfen haben, ist auch die Infrastruktur vor Ort ein bisher nicht lösbares Problem. Im Dorf bleiben „Mit den langen Wartelisten der Pflegeheime ist für die Betroffenen weder eine Auswahl nach Qualität, noch nach Region möglich. Die Senioren wollen meist zumindest in ihrer Gemeinde bleiben, um ihre sozialen Kontakte nicht ganz zu verlieren. Ein Umzug in die Stadt verkraften viele nicht, weil sie es innerlich nicht akzeptieren“, erklärt Conrad Seifert. Dafür hat auch das Expertengremium im Landtag keine Lösung parat, da fehlt es noch an Handlungsempfehlungen, die in die Gesetzgebung zur Sicherung und Optimierung des sächsischen Pflegesystems einfließen und die Kommunen unterstützen können. „Wir wollen die Wünsche unserer Bürger erfüllen und brauchen dringend auch Intensivpflegeplätze auf dem Land, wenn die eigenen vier Wände und der ambulante Pflegedienst nicht mehr ausreichen“, fügt Frank Seifert an. Deshalb gehen die Bürgermeister weiter auf Investorensuche für ihre Senioren...


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