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Carola Pönisch

Schloss Moritzburg: Quartier 9 für Sonderschauen

Insgesamt besteht der Bereich aus zwei großen repräsentativen und drei kleineren Räumen, dem Kapellengang, einem kleinen Flur und einem Nebengelass.

Jene Räumlichkeiten im Südwesten des zweiten Obergeschosses, die um 1900 von der königlichen Familie als Wohnbereich genutzt wurden, sind in den letzten Monaten unter Leitung der SIB-Niederlassung Dresden I zu neuen Räumen für Sonderschauen umgebaut worden. Dafür mussten die Decken der Räume umfangreich statisch ertüchtigt werden. Zudem wurde für die museale Nutzung modernste Technik verbaut. Die Wände wurden mit farblich unterschiedlichen textilen Wandbespannungen ausgestattet. So gibt es jetzt einen blauen, einen roten, einen beigen und zwei grüne Salons. Eine besondere Herausforderung für die Restauratoren waren die neobarocken Deckenmalereien, da es sich hier um eine schwer zu konservierende Öl-Wachs-Malerei handelt. Die Malereien wurden gereinigt, konserviert und die Fehlstellen behutsam und zurückhaltend retuschiert. Das historische Parkett wurde geborgen, restauriert und abschließend wieder eingebaut. Die beiden Fayence-Öfen aus dem frühen 18. Jahrhunderts wurden abgebaut, restauriert und nach dem Verlegen des Parketts wieder aufgestellt. Ein Ofen bekommt seinen Vasenaufsatz aus den Schloss-Beständen wieder. Der dritte Ofen, vermutlich aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, konnte vor Ort restauriert werden. Der Freistaat Sachsen hat rund 1,26 Millionen Euro in die neuen Sonderausstellungsbereiche investiert. Neue Sonderausstellung nach Wiedereröffnung Die neuen Sonderausstellungsräume werden nach der Wiedereröffnung von Schloss Moritzburg einer ersten Ausstellung der Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH mit dem Titel »Unter dem Saturn – Die große Bergparade Augusts des Starken und die Folgen für die Volkskunst« Platz bieten. In dieser Ausstellung erfahren die Besucher mehr über die Geschichte und die Hintergründe des legendären Saturnfestes am 26.9.1719 im Plauenschen Grund bei Dresden. Das Saturnfest war der krönende Abschluss einer Reihe von höfischen Festen anlässlich der Vermählung des sächsischen Kurprinzen Friedrich August mit der Habsburger Kaisertochter Maria Josepha, bei welchem August der Starke seiner erlesenen Gästeschaar aus ganz Europa die mineralischen Reichtümer Sachsens präsentierte. Über 1500 Bergleute aus dem Erzgebirge nahmen in neu erschaffenen Paradeuniformen daran teil und trugen die Erlebnisse bei diesem schillernden Fest zurück ins Erzgebirge.


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