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Sächsische Weinkönigin will mehr...

Wir sprachen mit der 30. sächsischen Weinkönigin Maria Lehmann (29) über ihre Regentschaft und das Danach...

Die 30. Sächsische Weinkönigin Maria Lehmann (29) ist gelernte Versicherungsfachfrau und Vollzeit bei einer Versicherung in Meißen beschäftigt. Die gebürtige Meißnerin ist verheiratet mit dem Winzer Sebastian Lehmann, der in Diesbar-Seußlitz das gleichnamige Weingut betreibt. Ihre Regentschaft endet Mitte September zum Landeserntedankfest in Coswig. Wie darf man Sie denn ansprechen? Maria, einfach nur Maria! Wir drei sind Weinbotschafterinnen, nur das wir optisch durch unsere Kronen eher zu erkennen sind. Dieses Jahr gibt es zwei Marias, so werden wir bei Terminen durchaus mit Königin oder Prinzessin angesprochen, da wir ja beide auf denselben Vornamen reagieren. Wie haben Sie die Liebe zum Wein gefunden? Mit Wein habe ich mich schon immer beschäftigt. Früher habe ich eher die süßen, lieblich ausgebauten Weine bevorzugt und weniger auf die Qualität geachtet. Durch meine Mutti, die viele Jahre hier im Weingut Lehmann gearbeitet hat, wurde ich immer mehr an unsere regionalen Produkte herangeführt. Durch meinen Mann als Winzer und die Mitarbeit auf dem Weingut haben sich für mich sehr viele Facetten des sächsischen Weines aufgetan. Das verbunden mit der Sächsischen Kulturlandschaft hat meine Liebe bekräftigt. Wieso haben Sie sich 2017 als Sächsische Weinkönigin beworben? Einmal, damit ich über mich selber hinauswachsen kann, denn man lernt während der Amtszeit sehr viel über das eigene Ich, man stärkt sich und wird selbstbewusster. Zum anderen will ich andere Menschen mit meiner Leidenschaft für den Sächsischen Wein und die Kulturlandschaft auch gerne begeistern und anstecken. Muss man zwingend als Weinkönigin aus einem Weingut kommen oder dort arbeiten? In Sachsen ist es nicht Pflicht, die Liebe und Leidenschaft zum Sächsischen Wein steht unabhängig vom Beruf im Vordergrund. Wie war die Vorbereitung auf die Wahl? Das war schon sehr intensiv. Man muss die komplette Geschichte des Weinanbaugebietes kennen, dazu die typischen Rebsorten beherrschen, die Winzer sowie die Herstellung des Weines, ebenso Auskünfte über die Sehenswürdigkeiten im Elbtal geben können. Wie reagieren Sie als Weinkönigin, wenn Sie richtig schlechten Wein angeboten bekommen? Ich bleibe positiv. Es beutet nicht, wenn ich den Wein für nicht gut empfinde, dass er keinem schmeckt. Vielleicht ist dieser Wein einfach nicht mein Geschmack. Wenn ein Wein aber Fehler hat, dann sage ich das auch. Welche Pläne gibt es für das Jahr nach der Regentschaft? Ich war vorher schon viel unterwegs bei unseren Winzern, das wird auch so bleiben. Ich werde mich beruflich in zwei bis drei Jahren wahrscheinlich verändern und womöglich die Weinstube unserer Familie übernehmen. Dazu bedarf es einer kompletten Umorientierung und Weiterbildung. Und es bleibt dann wieder mehr Zeit für die Familie. Wie sehen Sie Ihre Chancen, Ende September deutsche Weinkönigin zu werden? Jede Weinkönigin der deutschen Anbaugebiete ist automatisch nominiert, in diesem Jahr sind es zwölf Kandidatinnen. Für die Entscheidung als Deutsche Weinkönigin muss noch das Fachwissen über die anderen Weinanbaugebiete sitzen und das alles auf Englisch präsentiert werden. Die Wahl trifft eine Fachjury, die aus etwa 70 Personen besteht. Nach dem Vorentscheid am 22. September stehen sechs Kandidatinnen für das Finale zur Auswahl. Mein Ziel ist es, einen soliden Vorentscheid zu bewältigen, mein Bestes zu geben und dann lass ich mich überraschen. Sind Sie aufgeregt? Es geht, vor dem Vorbereitungsseminar Ende Juli war ich aufgeregter, jetzt bin ich entspannter. Denn vom Fachwissen, glaube ich, stehe ich solide da. Meine Herausforderung ist die englische Sprache, da ich diese eher selten spreche. 


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