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Paula on Tour XI: ...mit Familienanschluss

An ihren letzten Tagen in Afrika erleben Gabi und Frank Wagner die unbändige Herzlichkeit der Menschen dort.

„Die Dakar“ Zwei Woche lang, immer Anfang Januar, raste ein riesiger Pulk von Motorrädern, Geländewagen und LKW in Richtung Süden. Ziel war Dakar. Ende 2007 schreckte eine Pressemeldung die Welt. Vier französische Touristen waren im Süden Mauretaniens von „Al Kaida“ ermordet worden. Keiner wollte mehr für die Sicherheit der Teilnehmer garantieren und so gaben die Veranstalter auf. 2009 fand die erste „Dakar“ erstmals in Südamerika statt. Unser heutiges Ziel ist der Lace Rose, oberhalb von Dakar. Als Zielankunft der berühmten Rallye Paris–Dakar hat der Lace eine kleine Berühmtheit erlangt. Heute rasen keine Rennwagen mehr am Strand entlang. Heute ist der See Ausflugsziel für die etwas besser betuchten Städter. Hauptattraktion ist jedoch die nahe Küste mit ihrer Dünenlandschaft und dem irre breiten Strand. Uns hat es der kleine See angetan. Heute noch wird hier Salz per Hand abgebaut. (300g kommen auf einen Liter Wasser) Seine markante rosa Färbung, die ihm seinen Namen gibt, können wir leider nicht sehen. Dafür sind wir zur falschen Zeit hier. Schon auf dem Feldweg zum See kommt uns ein Verkäufer entgegen und weißt uns auf ein Stück Wiese, genau am Bootssteg ein. Wir wollen aber über Nacht bleiben, sagen wir. Ja, alles kein Problem, alles kostenlos, alles sicher. Angesicht des ausgeschriebenen Stellplatzes vor dem Hotel, keine 200 Meter von uns entfernt, etwas makaber, aber was soll`s. Fünf Meter schräg hinter uns, befindet sich die „Waschanlage“. Mit der Pumpe wird das Wasser aus dem Brunnen gezogen und jedes Auto akribisch mit Schlauch und viel, viel Schaum gewaschen. Die Jungs sind ausgesprochen fleißig und waschen ohne nennenswerte Pausen von früh bis abends. Nur wenn Stromausfall ist wird unterbrochen. Zehn Meter hinter uns beginnen die Verkaufsstände, die sich rund um einen Innenhof weiterziehen. Wer zu Bootssteg will, muss genau an unserer Treppe vorbei. Haben wir unser Sonnensegel auf, befestigen wir daran die senegalesische Flagge, damit es keine Stürze über die Spannleinen gibt. Herzlich aufgenommen Wir stehen mittendrin. Am Mittag kommt „Big Mama“ und bringt uns Tee. Ich schaffe ihr später Cappuccino an den Stand. Später am Nachmittag kommen die Mangofrauen auf einen Plausch vorbei. In regelmäßigen Abständen erkundigt sich immer mal wieder ein Standbesitzer, ob auch alles in Ordnung ist. Ein Verkäufer kommt jeden Abend auf seinem Nachhauseweg zu uns und lädt uns in sein Haus. Wir werden behütet und umsorgt und fühlen uns trotz des geringen Abstandes pudelwohl. Jeden Abend kündigen wir an, morgen zu fahren, und am Morgen erzählen wir lachend, dass wir doch noch bleiben. So verbringen wir vier Tage an diesem tollen Platz mit seinen wunderbaren Menschen. Hatte ich schon ein Schmuckkästchen, zwei Armbänder und eine Kette geschenkt bekommen, bringt man uns vor unserer Abreise einen Schlüsselanhänger aus Horn mit unserem Autokennzeichen darauf vorbei. So viel Herzlichkeit treibt mir die Tränen in die Augen. Winkend und lachend werden wir verabschiedet. Lace Rose ist unser Geheimtipp! Weiter geht es nach St. Louis. In der nächsten Ausgabe folgt die letzte Etappe...


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