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Paula on Tour IX(2): Nichts gefallen lassen!

Wenn die Zeithainer Gabi und Frank Wagner eins sind, dann abenteuerlustig und durchsetzungsstark! Das mussten sie nun im Senegal einmal mehr unter Beweis stellen.

Da wir wissen, dass mit der Senegalesischen Polizei nicht zu spaßen ist und sie oft schikanöse Strafen erteilen oder hohe Bestechungsgelder fordern, fahren wir extrem defensiv weiter. Hinter Dakar passiert es dann doch: Die Polizeikontrolle wurde durch kein Hinweisschild gekennzeichnet. Der Polizist stand links unter einem Baum und hielt einen Schwatz mit seinem Kollegen. Wir sehen sie nicht rechtzeitig und kommen erst circa 30 Meter hinter dem imaginären Haltepunkt zum Stehen. Jetzt gibt es Ärger! Mit großen Schritten, das Gesicht auf Böse gestellt kommt er über die Straße. 1,90 groß, verspiegelte Brille, keine Regung im Gesicht. Er fordert: „Führerschein“!. Während wir noch kramen, schwappt ein Redeschwall über uns. Wir hätten keinen Respekt vor der Polizei, einfach weiterzufahren, ein Gesetzesbruch ohnegleichen ... u.s.w.. Ich versuche höflich zu erklären, dass es nicht unsere Absicht war und wir ihn einfach nicht rechtzeitig gesehen haben. Er ignoriert mich komplett und reicht Frank einen Strafzettel über 6000 CFA ( ca. 10 Euro). Nun liegt es weniger am Geld, als an meinem Sinn für Gerechtigkeit, weshalb ich aussteige, um ihm nochmal in Ruhe die Situation aus unserer Sicht zu erklären. Man bedenke: Er ist zwei Köpfe größer als ich und schaut mich mit unveränderter Miene von oben herab an. Kein Wort! Keine Regung! So, jetzt reicht es mir aber. Frank merkt, dass ich langsam erbost bin und zischt mit zusammengebissenen Zähnen: „Leg dich lieber nicht mit meiner Frau an.“ Tja, zu spät… „Wo sitzt dein Chef?“, frage ich jetzt auch in hartem Ton. Unbeeindruckt zeigt er mir den Weg, circa fünf Kilometer. Wir fahren los. „Das hat er jetzt nicht erwartet,“ grinst Frank. Ich bin nur noch eine Wut und mit dieser Wut stürme ich in das Polizeioffice. Fünf Beamte sitzen hinter dem Tresen, der mir gerade bis zur Nase reicht. Ich gebe aus deren Sicht sicher ein tolles Bild, denke ich kurz. Egal! Ich schildere mein Anliegen und ohne zu zögern wird der Strafzettel für Null und Nichtig erklärt. Wir fahren zurück, tauschen das gestempelte Ticket ohne Worte gegen die einbehaltene Fahrerlaubnis und machen uns schleunigst aus dem Staub. Fazit: „Nicht immer alles wortlos gefallen lassen.“ Mehr: Die gesamte Reiseserie der Wagners und viele zusätzliche Fotos unter (Beliebte Rubriken - Menschen)


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