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Musikalische Bildung wird teurer

Nach einem Fehlbetrag im Musikschul-Etat und einer angepassten Personalstruktur müssen die Musikschüler künftig bis zu 20 Prozent mehr bezahlen. Darüber und eine neue Satzung sollen die Kreisräte in ihrer morgigen Sitzung entscheiden.
n der Streicherklasse des Christlichen Gymnasiums »Rudolf Stempel« in Riesa unterrichtet Frieder Stange die angehenden Cellisten. Zu Beginn kommt es auf die richtige Haltung an...  Foto: Farrar

n der Streicherklasse des Christlichen Gymnasiums »Rudolf Stempel« in Riesa unterrichtet Frieder Stange die angehenden Cellisten. Zu Beginn kommt es auf die richtige Haltung an... Foto: Farrar

Mit einem Fehlbetrag von mehr als 57000 Euro schließt der Eigenbetrieb Musikschule des Landkreises Meißen das vergangene Geschäftsjahr ab. Das müssen die Kreisräte in ihrer morgigen Sitzung (12. Dezember, 16 Uhr, Berufsschulzentrum Meißen) zur Kenntnis nehmen. Ein Hauptgrund dieser erhöhten Kosten ist der höhere Personalaufwand mit gestiegenen Aufwendungen für Löhne und Gehältern sowie soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung. Nur damit war und ist künftig der vorgeschriebene Zweck der Musikschule weiterhin zu erfüllen: Die Pflege und Förderung künstlerisch-kreativer, insbesondere musikalischen Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen sowie deren vorberufliche Fachausbildung bis zu Hochschulreife. Seit August 2018 hat die Musikschule nun elf neue Kollegen, die das Team bereichern. Die hohe Nachfrage bei Kinder und Jugendlichen nach den Angeboten der Musikschule besteht weiterhin, auch wenn sich die Schülerzahl minimal verringert hat. Sie liegt jetzt bei 4374 Schüler. Sie haben Einzel- und Gruppenunterricht, besuchen Blockflöten und Bläserklassen, treten mit Chören und in Jeki-Ganztagesangeboten auf oder lernen in der Streicherklasse in Riesa. 25 Prozent aller Schüler musizieren gemeinsam zusätzlich in Ensembles oder Orchestern. Es wird teurer Im kommenden Jahr werden sich - den Beschluss der Kreisräte vorausgesetzt - die Gebühren für die Musikschüler erhöhen. Der Landkreis stellt zwar aus dem Haushalt 2020 zusätzlich 138000 Euro zur Verfügung. In den kommenden Jahren (2021 und 2022) sollen sogar Zuschüsse in Höhe von 1,4 Millionen Euro pro Jahr eingeplant werden, dennoch müssen auch die Musikschüler künftig tiefer in die Tasche greifen. Ab 2020 soll beispielsweise der Einzelunterricht über 30 Minuten im Tarif A statt 615 Euro jährlich 738 Euro kosten. Eine Stunde Tanzunterricht kostet im Tarif A künftig 363 Euro im Jahr und ist damit 60 Euro teurer als bisher. Für die Musikschüler aus Städten und Gemeinden erhöhen sich die Jahresgebühren ab Januar 2020 damit um durchschnittlich 20 Prozent. Es wurde darauf geachtet, dass die Erhöhung 10 Euro pro Monat beispielsweise im Einzelunterricht nicht übersteigt. Die gewohnten Unterrichtsformen bleiben bestehen. Auch die ergänzenden Unterrichtsangebote wie Orchesterunterricht und Musiklehre bleiben wie bisher kostenfrei. Bei mehreren Kindern aus einem Haushalt wird eine Ermäßigungsstaffelung angewandt. Ob diese Rechnung letztlich wirklich aufgeht, bleibt abzuwarten, denn es wurde von einer gleichbleibenden, hohen Schülerzahl ausgegangen. Geplante Investitionen An erster Stelle bei den Investitionen stehen in jedem Jahr die Anschaffung von Instrumenten. 2020 kommt auch noch die Modernisierung der Verwaltungssoftware hinzu, sowie der Umzug der Musikschule in Coswig. In Radebeul könnte die Musikschule mittelfristig in das Gebäude der »Alten Post« umziehen. Für den Ankauf sind bereits 6,5 Millionen Euro im Haushalt reserviert. Weiterhin wird die Musikschule in nahezu allen Kommunen des Landkreises vertreten sein und den Kindern kreative Angebote unterbreiten. Neu in der Satzung Da die Musikschule einen Bildungsauftrag hat und die Unterrichtsziele auch in Lehrplänen festgehalten sind, ist das Lernen und selbstständige Üben unerlässlich. ?So verpflichten sich die Musikschüler zur regelmäßigen Teilnahme am Unterricht und erklären sich bereit regelmäßig zu üben. www.musikschule-landkreis-meissen.de/ 


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