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Mit Paula on Tour VII: Wüste Pisten

Zwar sind Gabi und Frank Wagner aus Zeithain allein in ihr Abenteuer Afrika gestartet, aber immer wieder treffen sie auf freundliche Fremde aus der ganzen Welt.

In fast jedem afrikanischen Land gibt es einen Treffpunkt für Reisende, um sich auszutauschen, auszuruhen, einfach mal wieder mit anderen zu plaudern. So auch im tiefsten Mauretanien: Camping Bab Sahara in Atar. Leider ist die Saison zu Ende und wir sind die einzigen Gäste. Wir haben trotzdem einen schönen Abend mit Just, einem Holländer. Er betreibt das Camp schon seit Jahren. Am nächsten Morgen geht es weiter. Wir wollen quer durch das Land. Der Weg soll uns von Atar über Tidjika, Sangrafa nach Boge führen und dann auf Mauretanischer Seite am Senegalfluss entlang zur Grenze. Tidjika Sie ist die Hauptstadt der Tagant-Region im zentralen Mauretanien und wurde im Jahr 1680 gegründet. Sie liegt an der frühere wichtigen Karawanenstraße von Atar und hat circa 14.000 Einwohner - ist somit die größte Palmenoase des Landes. ...Aber es soll mal wieder alles anders kommen als geplant. Im Reiseführer wird wie folgt geschrieben: „Alle Karten vermerken eine große Piste zwischen Atar und Tidjika. Das kommt uns wie ein schlechter Witz vor. Ich kann versichern, dass diese Strecke nichts weiter ist als eine unmarkierte, feldwegbreite, schlechte Piste, die zudem in einer Vielzahl von Varianten existiert. „So schlimm wird es schon nicht werden“, denken wir und machen uns auf den Weg. Die ersten Kilometer sind neu geteert und wir lachen über die wüsten Beschreibungen, aber es dauert nicht lange und uns vergeht das Lachen gehörig... Maßlos untertrieben Uns scheint die Pistenbeschreibung fast noch untertrieben: Der Weg ist so rau, dass uns mehrfach der Kühlschrank aufgeht und alles raus fällt. Wir bewegen uns mit Höchstgeschwindigkeiten zwischen 7 und 10 km/h. Wir ächzen, Paula ächzt. Es ist unglaublich und weit und breit ist keine Menschenseele in Sicht. Wie ein heißer Fön weht die 45 Grad heiße Luft durch das Fahrerhaus. Als es dämmert suchen wir uns einen Übernachtungsplatz. Essen fällt aus. Wir sind einfach zu erschöpft. Heiße Luft weckt uns am Morgen. Nach unseren Berechnungen haben wir noch etwa 40 Kilometer bis zur nächsten Gabelung. Wir hoffen so sehr dort wieder auf Teer zu kommen. Aber nein - Dünengebiete tun sich vor uns auf. Wir können sie nicht mehr sehen, aber wir müssen durch. Mühsam suchen wir uns einen Weg. Frühere Fahrspuren verweht der Wind über Nacht. Nach vier Stunden Fahrzeit kommt uns das erste Auto seit zwei Tagen entgegen. Mit Händen und Füssen versuchen wir zu erfragen, wie weit es noch bis zur nächsten Straße ist. „Nicht mehr weit!“, muss uns als Antwort genügen. Und tatsächlich ist der ganze Spuk nach einer weiteren Stunde vorbei. Wir waren noch nie so froh, ein schwarzes Teerband zu sehen. Im Reiseführer steht eine ebene Fläche auf einem Plateau oberhalb eines Dorfes. Bestens geeignet zum übernachten. Nichts wie hin. Es sind ja nur noch 100 Kilometer aber auf Teer eine Wohltat! Doch das Plateau sollen wir an diesem Tag nicht mehr erreichen. - Fortsetzung folgt- Mehr sehen Die gesamte Reiseserie der Wagners und viele zusätzliche Fotos unter www.wochenkurier.info  (Beliebte Rubriken - Menschen)


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