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Maschine statt Mensch?

Weil sie keine Mitarbeiter fand, investierte die Radebeuler Tischlerei Berge in eine Maschine.
Eingespieltes Team (v.l.): Uwe Kamin, Sven Rosche, Christian Berge, Stephan Berge und Simone Berge. Foto: Schramm

Eingespieltes Team (v.l.): Uwe Kamin, Sven Rosche, Christian Berge, Stephan Berge und Simone Berge. Foto: Schramm

Mit gerade einmal 24 Jahren übernahm Stephan Berge die Tischlerei vom Vater auf der Güterhofstraße. Zehn Jahre ist das nun her. Würde er es wieder tun? »Natürlich hat die Selbstständigkeit viele Vorteile, aber eben auch Nachteile. Für Büroarbeit bleibt meist nur in den Abendstunden Zeit. Du stehst außerdem ständig unter Druck«, sagt der Familienvater. Vieler seiner Kollegen aus dem Handwerk seien deshalb die letzten Jahre wieder ins Angestelltenverhältnis gewechselt. Dabei kann sich Stephan Berge über mangelnde Aufträge nicht beschweren. »Was fehlt sind Mitarbeiter«, sagt er. Auf dem Ausbildungsmarkt sieht es nicht viel besser aus. Mittlerweile musste der Handwerksbetrieb darauf reagieren und hat sich eine CNC-Fräse zugelegt. Trotz maschineller Unterstützung soll der Manufakturgedanke des Betriebs nicht verloren gehen. Schließlich fing alles mit einer Maschine an: 1986. Vater Christian besaß damals eine Drechselbank und hatte dementsprechend gut zu tun – von Gardinenstangen über Nussknacker bis hin zu vielen anderen Auftragsarbeiten. Noch heute hilft er gelegentlich mit aus, wenn Türen, Fenster, Fensterläden und vieles mehr entstehen – alles Unikate »made« in Radebeul.


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