Seitenlogo
vf

Kein neuer Tunnel für Großenhain

Großenhainer Stadtrat entscheidet sich gegen einen Tunnel-Neubau für PkW im Bereich Wildenhainer/ Berliner Straße.
Es bleibt in Großenhain beim Fußgänger- und Radlertunnel. Ein Neubau für Autofahrer oder sogar Laster wird es derzeit nicht geben.  Fotos: Archiv

Es bleibt in Großenhain beim Fußgänger- und Radlertunnel. Ein Neubau für Autofahrer oder sogar Laster wird es derzeit nicht geben. Fotos: Archiv

Die Entscheidung ist gefallen: In Großenhain wird es vorerst keinen Tunnelneubau an der Berliner / Wildenhainer Straße geben. Dafür sprachen sich mehrheitlich die Stadträte aus. Wegen der umfangreichen Bauarbeiten der Deutschen Bahn AG an der Strecke Berlin-Dresden wurde im November 2016 der Wunsch nach einer neuen Fahrzeugquerung immer lauter. Befürworter und Gegner sammelten Unterschriften, Leserbriefe und Stellungnahmen wurden als Plädoyer dafür und dagegen verfasst. Arbeitsgruppe gebildet Auf Beschluss des Stadtrates wurde im März 2017 eine Arbeitsgruppe (AG) gebildet, die sich mit der Machbarkeit einer solchen Querung beschäftigen und dem Stadtrat eine Empfehlung aussprechen sollte. Insgesamt fünf verschiedene Varianten für eine mögliche Trassenführung wurden in den Sitzungen vorgestellt und besprochen. Von fünf möglichen Varianten für eine Trassenführung blieben am Ende zwei ausführbare Versionen übrig, die von den Ingenieuren umrissen wurden. Die »Südvariante« weist eine Durchfahrtshöhe von 4,50 Metern auf und würde nicht nur PKWs, sondern auch LKWs die Durchfahrt mit 30 Kilometer pro Stunde erlauben. Dieser Variante steht die sogenannte »Minimalvariante« gegenüber. Sie sieht eine Höhenbeschränkung auf 3,50 Meter und ebenfalls eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Kilometer pro Stunde vor. Der Tunnel könnte nur von PKWs, Lieferwagen und kleineren Transportern befahren werden. Nach ersten Berechnungen würden sich die Kosten auf circa 6,5 Millionen Euro für die »Südvariante« und circa 3,6 Millionen Euro für die „Minimalvariante“ summieren. Hinzukämen Planungskosten im sechsstelligen Euro-Bereich. Eine Förderung wäre grundsätzlich möglich. Viele Stadträte lehnen den Bau ab Nach erneuten Bürgerversammlungen befasste sich im Juni der Stadtrat in öffentlicher Sitzung mit dem Thema. Basierend auf der Machbarkeitsuntersuchung, der Kostenermittlung und den Diskussionen in der AG hatten sich die Mitglieder mit vier Nein-Stimmen und einer Ja-Stimme dagegen ausgesprochen, am Vorhaben einer Fahrzeugquerung der Bahnstrecke Dresden-Berlin im Bereich der Berliner Straße/ Wildenhainer Straße in Großenhain festzuhalten. Dem folgte der Beschlussvorschlag an den Stadtrat: »Der Stadtrat ... beschließt, den Neubau eines Kraftfahrzeugtunnels als Querung der Bahnstrecke Dresden-Berlin im Bereich der Berliner Straße/Wildenhainer Straße zunächst nicht weiterzuverfolgen mit der Maßgabe, ein Gesamtverkehrskonzept zu erstellen bzw. auf das Verkehrskonzept 2005 aufzubauen, insbesondere im Hinblick auf das Industriegebiet Großenhain Nord.« Dem stimmte der Stadtrat mehrheitlich zu. Jetzt soll verstärkt an einem Gesamtverkehrskonzept für Großenhain gearbeitet werden. 


Meistgelesen