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Jahreshalbzeit mit Neuerungen

Sowohl Eltern als auch Rentner können ab Juli mit mehr Geld rechnen: Das Kindergeld und die Renten steigen. Welche Neuerungen gibt es sonst noch?
Midijobber, wie sie nicht selten im Reinigungsgewerbe beschäftigt sind, dürfen mehr verdienen und erwerben die volle Rentenanwartschaft.                                     Foto: Archiv

Midijobber, wie sie nicht selten im Reinigungsgewerbe beschäftigt sind, dürfen mehr verdienen und erwerben die volle Rentenanwartschaft. Foto: Archiv

Auf zahlreiche Änderungen müssen wir uns in den kommenden Monaten einstellen. Mit dem Stichtag 1. Juli gibt es gute und schlechte Nachrichten: Kindergeld wird erhöht Das Kindergeld steigt! Ab dem 1. Juli erhalten Eltern für jedes Kind 10 Euro mehr pro Monat. Für das erste und zweite Kind gibt es damit künftig monatlich 204 Euro statt bisher 194 Euro. Für das dritte Kind liegt der Satz nach der Kindergelderhöhung sogar bei 210 Euro im Monat, bislang waren es 200 Euro. Für das Vierte und alle weiteren Kinder stehen den Eltern von der Familienkasse jetzt Juli 235 Euro zu. Bis Ende Juni 2019 erhalten Eltern nur 225 Euro. Doch nicht alle Familien können sich über mehr Netto-Geld freuen. Hartz-IV-Empfängern bringt die Erhöhung quasi nichts. Denn das Plus beim Kindergeld wird zu 100 Prozent an die laufenden Regelsätze angerechnet. Diese hebt die Bundesregierung nicht an. Mehr Geld für Rentner Die rund 21 Millionen Rentner in Deutschland bekommen künftig mehr Geld. Ihre Bezüge steigen in Westdeutschland um 3,18 Prozent zu, im Osten sogar um 3,91 Prozent. Die monatliche Rente eines westdeutschen Rentners von 1000 Euro erhöht sich dadurch um 31,80 Euro, eine gleich hohe Rente in den ostdeutschen Bundesländern um 39,10 Euro. Der Haken an der Sache, als Folge der Erhöhung werden etwa 48?000 Rentner überhaupt erst steuerpflichtig. Mehr Zeit für die Steuererklärungen Bislang mussten Verbraucher selbst verfasste Steuererklärungen bis zum 31. Mai abgeben. Seit 2019 haben sie zwei Monate länger Zeit. Das heißt, Formulare und Unterlagen für das zurückliegende Jahr müssen erst bis zum 31. Juli vorliegen. Aber mit der Fristverlängerung kommt auch eine strengere Handhabe bei Verspätungen. Gegen diejenigen, die ihre Steuererklärung nicht oder nicht fristgemäß abgeben, kann das Finanzamt einen Strafzuschlag verhängen. Für jeden verpassten Monat müssen Steuerzahler mindestens 25 Euro zahlen. Neue Pfändungsgrenzen  Die Pfändungsgrenzen werden seit Juli um rund vier Prozent erhöht. Damit haben Menschen, gegen die eine Pfändung vorliegt, in Zukunft etwas mehr Geld zur Verfügung. Diäten der Abgeordneten steigen auf Rekordhoch  Die Diäten der Bundestagsabgeordneten steigen zum 1. Juli erstmals auf mehr als 10000 Euro im Monat. Damit erhalten sie ein monatliches Gehaltsplus von 303,19 Euro – eine Erhöhung um 3,1 Prozent. Aktuell sitzen 709 Abgeordnete im deutschen Bundestag. Ihre Diäten werden jeweils zur Jahresmitte entsprechend der allgemeinen Lohnentwicklung angepasst. Die Erhöhung bedarf keiner Aussprache und Abstimmung, da das Parlament die automatische Anpassung für die gesamte Dauer der Wahlperiode festgelegt hat. Midijobber dürfen ab Juli mehr verdienen  Wer mehr als 450 Euro im Monat verdient, die Obergrenze von 850 Euro brutto aber nicht überschreitet, gilt als sogenannter Midijobber. Zum 1. Juli passt der Gesetzgeber diesen Verdienstrahmen an. Ab dann dürfen Arbeitnehmer in einem Midijob mehr verdienen, und zwar 1300 Euro brutto. Das ist insofern wichtig, weil nun bis zu diesem Betrag nur reduzierte Sozialversicherungsbeiträge zu zahlen sind. Auch neu ist: In Zukunft erwerben Arbeitnehmer in einem Midijob die volle Rentenanwartschaft. Das bedeutet: Der Arbeitnehmeranteil muss nicht mehr aus eigenen Mitteln aufgestockt werden, um später volle Rentenleistungen zu erwerben. 


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