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Historische Mauern erhalten

Stein auf Stein geht es voran bei den Sanierungsarbeiten im Meißner Spaargebirge. Die traditionellen Weinbergsmauern in Meißen werden wieder hergestellt.
v.l. Oberbürgermeister Olaf Raschke, Bauleiter Christoph Klotzsch und Planer Henry Zoche nehmen die Sanierungsarbeiten in Augenschein. Foto: Stadt

v.l. Oberbürgermeister Olaf Raschke, Bauleiter Christoph Klotzsch und Planer Henry Zoche nehmen die Sanierungsarbeiten in Augenschein. Foto: Stadt

Während die reifen Reben in und um Meißen schon an vielen Orten den Lesestart für die Winzer einläuten, finden in den Weinbergen im Spaargebirge derzeit Sanierungsarbeiten an den teils historischen Trockenmauern statt. »In den Steillagen müssen die Arbeiter die Mauersteine teils zu Fuß mit der Schubkarre heranholen«, erzählt Planer Henry Zache. Während man in der aktuellen Spätsommerhitze steht, kann man sich gut vorstellen, wie mühevoll diese Arbeit sein muss.

Zerstörung durch Starkregen und Wühlmäuse beträchtlich

Vor allem durch die Starkregenfälle im Jahr 2013 kam es zu Teileinstürzen einzelner Mauerabschnitte in den Weinbergslagen Kapitelberg, Fürstenberg und Bosel. Aber auch Wühlmäuse, Geröll und andere Naturereignisse setzen den Mauern zu. Für ca. 300.000 Euro Auftragssumme werden nun insgesamt elf Mauerabschnitte mit einer Größe von insgesamt 180 Quadratmetern Sichtfläche saniert und wiederaufgebaut. Oberbürgermeister Olaf Raschke machte sich vor Ort selbst ein Bild von der Maßnahme: »Wir freuen uns, dass wir diese wichtigen Arbeiten in Angriff nehmen konnten, denn die historischen Mauern sind typischer Bestandteil einer einmaligen Kulturlandschaft hier bei uns im sächsischen Elbland.« Die Firma Königsbrücker Ingenieur- und Straßenbau wurde mit der Instandsetzung der teils eingefallenen Weinbergsmauern beauftragt. Unterstützt wird sie von dem örtlichen Planungsbüro Architekturbüro Zache sowie von dem Ingenieurbüro Metzig.

Aufwändige Planung

Vor dem Start der aktuellen Baumaßnahme waren umfangreiche statische Betrachtungen der Belastungs- und Geometriebedingungen notwendig. Das Ergebnis ist ein Gutachten, das die Standsicherheit der zu sanierenden Trockenmauerabschnitte beurteilt. Zudem enthält es Empfehlungen für die konstruktive Umsetzung der Sanierung. Aus den durch die Teileinstürze freigelegten Mauerquerschnitten ließ sich eine sogenannte einschalige Bauweise erkennen. Typisch hierfür: Die Mauer besteht aus einer äußeren Mauerschale mit großen Steinen. Der Bereich zwischen Erdreich und Mauer ist dann mit kleineren, meist unförmigen Steinen ausgefüllt. Ein Teil der sogenannten Schwergewichtstützwände wurde vermutlich schon vor mehr als 70 Jahren errichtet. Vereinzelt handelt es sich um mit roten Granit-Verblendern hergestellte beziehungsweise sanierte Mauerabschnitte, die nach 1990 entstanden sind. Förderung
  • Die aktuelle Baumaßnahme kann nur aufgrund einer 80-prozentigen Förderung durch das EPLR Programm »Natürliches Erbe«, unterstützt durch das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, umgesetzt werden.


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