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Keine Elektroautos „Made in Rothenburg“

In Rothenburg werden in Zukunft keine Elektroautos gebaut. Der potenzielle Investor, die Beijing WKW Automotive, teilte dem Landkreis gestern mit, dass man vom Kauf des Grundstücks am Flugplatz absehe.

Als Begründung nannte der Investor die mit 250 Hektar zu geringe Größe des Grundstücks. Der Traum von der Milliardeninvestition ist damit geplatzt. In enger Absprache mit der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH, der Staatsregierung des Freistaates sowie mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) fanden in den vergangenen Monaten enge Verhandlungen zwischen dem Landkreis und dem Investor statt. „Der Landkreis Görlitz stand dem geplanten Investitionsvorhaben sehr positiv gegenüber und hat flexibel auf die Vorstellungen des Investors reagiert, damit passgenaue Lösungen in Bezug auf zügige Planungs- und Genehmigungsverfahren gemeinsam hätten erarbeitet und umgesetzt werden können“, heißt es in einer Mitteilung aus dem Landratsamt. Man habe dem Investor im Herbst 2017 ca. 250 Hektar in unterschiedlichen Flächenzuschnitten am Standort Flugplatz Rothenburg sofort zum Kauf angeboten. Zusätzlich habe man als Ersatz für die mit Photovoltaik belegten Flächen angeboten, Erweiterungsflächen für einen weiteren Ausbau und für potentielle Zulieferbetriebe zu entwickeln. Im Raum stand in Rothenburg eine Investition von rund 1,1 Milliarden Euro, dank der rund 1000 Arbeitsplätze entstehen sollten. Gebaut werden sollten Elektroautos der Premiumklasse. Am 13. Dezember wurden dem Investor die zur Verfügung stehenden Flächen ein weiteres Mal in Dresden erläutert. Statt der Zusage zum Kauf des Geländes teilte die Beijing WKW Automotive aber am 8. Januar mit, das Grundstück in Rothenburg nicht zu kaufen. Aus dem Landratsamt heißt es, man sei weiterhin sehr an der Vermarktung und Ansiedlung von Investoren interessiert. Landrat Bernd Lange betont: „Ich bin zuversichtlich, dass man gemeinsam mit dem SMWA eine Lösung finden wird, da die zur Verfügung stehende Gewerbefläche am Flugplatz Rothenburg in Bezug auf die enorme Größe eine Rarität in Deutschland darstellt“. Wirtschaftsminister Martin Dulig zur Entscheidung: „Ich bedaure sehr, dass der chinesische Investor von seiner Absicht, in der Lausitz zu investieren, Abstand genommen hat. Die Ansiedlung von WKW wäre eine gute Ergänzung für die Automobilindustrie und die Entwicklung der E-Mobilität im Freistaat Sachsen gewesen. Wir haben deshalb den Landkreis bei der Vorbereitung und Begleitung des Projektes finanziell unterstützt. Sollte sich der Investor für andere Standorte in Sachsen interessieren, so werden wir ihn auch weiterhin aktiv unterstützen. Selbstverständlich werden wir den Landkreis Görlitz mit der Gewerbefläche in Rothenburg - aber auch allen weiteren Gewerbeflächen - weiterhin bei unseren Ansiedlungsbemühungen in den Fokus rücken.“


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