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Warnstreiks gehen weiter

Die IG Metall Ostsachsen ruft heute zum Warnstreik bei Bombardier Transportation in Bautzen und Görlitz auf. In der Neißestadt wird der Warnstreik durch Beschäftigte von Siemens unterstützt.
Symbolfoto: keil

Symbolfoto: keil

In Görlitz fordern die Kolleginnen und Kollegen von Bombardier und Siemens dringend notwenige Zusagen für die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze. Die Beschäftigten sollen mit den Streiks außerdem den Forderungen in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie mehr Nachdruck verleihen. Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Geld für zwölf Monate und Wahloptionen für moderne Arbeitszeitmodelle. Darüber hinaus strebt die Gewerkschaft eine Verhandlungsverpflichtung über die Angleichung der Arbeitszeiten zwischen Ost und West an. „Die Forderung nach einer zeitweise verkürzten Vollzeit auf 28 Stunden und einer Erhöhung der Entgelte um sechs Prozent ist gerade in einem Großbetrieb wie Bombardier Bautzen von großer Bedeutung. Die Entgelte der Beschäftigten hier sind gut für Bautzen und die Region. Unsere Forderung zur Arbeitszeit ist wichtig und richtig, auch für Bombardier. Viele der Kolleginnen und Kollegen arbeiten in belastender Schichtarbeit, haben Kinder die betreut werden müssen oder müssen ihren Angehörigen unter die Arme greifen, wenn’s im Alter mal nicht mehr so gut geht. Weiter ist der Fachkräftemangel auch bei Bombardier angekommen. Gute Leute benötigen einen Anreiz, um sich hier anzusiedeln. Als IG Metall bieten wir mit unseren Forderungen die Gelegenheit für eine angemessen bezahlte und zukunftssichere Arbeitswelt. Damit Arbeitsplätze gut sein können, müssen sie vor allem sicher sein. Deshalb kämpfen wir in Görlitz vor allem weiterhin dafür, dass die Konzerne Siemens und Bombardier den Beschäftigten diese nötige Sicherheit endlich langfristig geben“, sagt Jan Otto, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. Laut IG Metall waren inzwischen 38230 Beschäftigte an 14 Warnstreiktagen aus 188 Betrieben in Berlin, Brandenburg und Sachsen an Warnstreikaktionen beteiligt (Stand: 24. Januar). „Heute wird in Baden-Württemberg verhandelt. Morgen werden bundesweit alle Tarifkommissionen die Zwischenstände beraten“, sagte Olivier Höbel, IG Metall Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen, gestern. „Am Freitag entscheidet der Vorstand der IG Metall über das weitere Vorgehen. Die Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben machen sehr klar, dass sie bereit sind, höheren Druck aufzubauen, im Zweifel auch mit ganztägigen Warnstreiks. Die Arbeitgeber müssen sich jetzt in allen Fragen bewegen. Für den Osten brauchen wir endlich eine belastbare Verhandlungsverpflichtung, den ersten Schritt im Prozess zur Angleichung der Wochenarbeitszeit im Osten. Die Gesamtbetriebsräte der großen Automobilkonzerne sowie von Siemens und Bombardier haben ihre Geschäftsführungen aufgefordert, in diesem Sinne auf die Arbeitgeberverbände einzuwirken.“


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