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Nieskyer Billardspieler plagen Nachwuchssorgen

Das Sportvereine manchmal Probleme haben, Sportlernachwuchs zu finden, ist bekannt. Die Situation bei den Billard-Spielern des TSV Niesky verwundert trotzdem ein wenig. Denn hier kann auch die Generation Ü60 noch zum Nachwuchs gehören.
Werner Kernchen leitet die Abteilung Billard beim TSV. Foto: T. Keil

Werner Kernchen leitet die Abteilung Billard beim TSV. Foto: T. Keil

Wenn Werner Kernchen auf den Spielplan schaut, dann hat er immer eine Frage im Hinterkopf: „Werden wir kommendes Jahr noch genug Spieler haben, um alle Mannschaften zu füllen“. Mit vier Mannschaften tritt die Abteilung Billard des TSV Niesky derzeit in verschiedenen Klassen an. Altersbedingt könnte es damit allerdings bald vorbei sein. „In der dritten Mannschaft sind drei Spieler über 80. Ob die kommendes Jahr nochmal antreten wollen, wird sich zeigen“, so Kernchen. Nachwuchs sei allerdings kaum zu finden. Während Kegelbillard in der DDR ehr populär war, hat das Interesse nach der Wende immer stärker nachgelassen. „Zu DDR-Zeiten stand in jeder Gaststätte ein Billardtisch. Und weil noch nicht jeder Fernseher, Computer und Handy hatte, vertrieb man sich die Zeit eben dort“, sagt Werner Kernchen. Nun ist das Nachwuchsproblem sicher nicht nur bei den Nieskyer Billardspielern akut. Allerdings haben die einen Vorteil, der Werner Kernchen hoffen lässt, dass er die vier Mannschaften auch in Zukunft besetzen kann. Denn mit Billard kann man auch im reiferen Alter noch beginnen. „Wir haben gerade ein neues Mitglied aufgenommen“, verrät Kernchen. Der Neue ist über 60 und hat vorher Tischtennis im Verein gespielt, was aber durch Probleme mit dem Arm nicht mehr ging. Also ging’s von der Tischtennisplatte an den Billardtisch. Werner Kernchen hofft, dass in Zukunft noch mehr Frauen und Männer den weg in seine Abteilung finden. Trainiert wird immer montags bis donnerstags ab 17 Uhr. Die Spieltage sind meist freitags, manchmal auch samstags. Wer Interesse hat, kann sich für weitere Informationen unter 03588/207143 bei Werner Kernchen melden oder einfach zu den Trainingszeiten im Vereinsheim auf der Muskauer Straße 23 vorbeischauen. Beim Spielernachwuchs hapert es bei den Nieskyer Billardspielern, an anderer Stelle hatten sie dieses Jahr Glück im Unglück. Anfang des Jahres haben Bauarbeiter mehrere Queues ausgebuddelt, die dem Verein zuvor gestohlen worden waren.


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