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Niesky will vorne mitmischen

Der Saisonstart für die Tornados steht kurz bevor. Wir sprachen Vorab mit Jörn Dünzel, Präsident des Eislaufvereins Niesky. Im Interview spricht er über den Kader und die Kritik am Spielplan und erklärt, warum Niesky nicht für den Pokal gemeldet hat.
Jörn Dünzel. Foto: ELV

Jörn Dünzel. Foto: ELV

WochenKurier: Kurz vor Saisonstart steht der Kader. Wie zufrieden sind Sie? Jörn Dünzel: Wir haben eine gute und schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt, die sowohl aus erfahrenen als auch zunehmend aus Nachwuchsspielern besteht, die viel Talent mitbringen und die für die Zukunft wichtig sind. Unser Ziel ist es, das wir unseren Kader zunehmend auch aus jungen Nachwuchsspielern rekrutieren. Was sind die Saisonziele? Wir wollen vorne mitmischen und auf alle Fälle in die Meisterrunde kommen. Ein knappes Jahr im neuen Stadion? Wie fällt ihr Fazit aus? Es hat sich praktisch fast alles verbessert. Das Eis hat hervorragende Qualität. Wir haben ein Dach, sind dadurch nicht mehr wetterabhängig. Die Kabinen sind gut, die Versorgung im Stadion funktioniert. Wir hatten nur ein paar Probleme mit der Lautsprecheranlage. Das ist aber inzwischen angegangen worden. Ich hoffe das Problem ist dann auch gelöst. Insgesamt sind wir sehr glücklich mit dem Stadion. Wir haben viel bessere Trainings- und Spielbedingungen. Und ich denke, das merken auch die Zuschauer. Ist der Zuschauerschnitt durch die besseren Bedingungen gestiegen? Gegenüber den letzten anderthalb Jahren, als wir in Weißwasser gespielt haben, hat sich der Zuschauerschnitt natürlich deutlich verbessert. Nimmt man die Zuschauerzahlen im alten Stadion, dann ist der Schnitt etwa gleich geblieben. Sie hatten sich in Bezug auf das neue Stadion auch einen Ausbau der Nachwuchsarbeit vorgestellt, wollten dazu gezielt Kitas und Schulen ansprechen. Hat das funktioniert? Wir haben in der vergangenen Saison angefangen, mit Kitas zu arbeiten, haben auch Anfragen von Schulen. Wir haben dazu einen Trainer angestellt, der Vollzeit beschäftigt ist. Das große Thema, man könnte auch Engpass sagen, ist derzeit der Transport. Es haben sich viele Vereinsmitglieder bereit erklärt, zu helfen. Allerdings braucht man nicht nur Fahrer, sondern auch Fahrzeuge. Und da wird es mittlerweile auch eng, die Fahrzeuge sind in die Jahre gekommen. Wir versuchen momentan, neue Partner für Fahrzeuge zu finden. Das muss nicht immer bedeuten, dass wir als Verein Autos anschaffen. Wir suchen auch Möglichkeiten, Fahrzeuge anderer Vereine oder von Unternehmen mit nutzen zu können, damit wir mobil bleiben. Nachdem ursprünglich gemeinsame Aktionen geplant waren, hat die Fangruppe Sturmjaeger alle Gespräche abgebrochen. Was ist passiert? Das hat uns ehrlich gesagt auch überrascht. Wir hatten ein gutes Gespräch geführt und ich dachte, wir sind auf einem guten Weg. Forderungen, wie sie jetzt von den Sturmjaegern kommen, sind immer schnell gemacht. Aber wir sind als Vorstand für die Organisation verantwortlich und müssen dafür sorgen, dass der Verein auch noch in zwei, fünf und zehn Jahren existiert. Da müssen manchmal auch Entscheidungen getroffen werden, die nicht jedem gefallen oder die nicht jeder sofort versteht. Aber da kann man bei uns nachfragen und bekommt auch eine Antwort. Sie spielen darauf an, dass die Sturmjaeger kritisieren, dass der Verein nicht für den 2. Norddeutschen Eishockey-Pokal gemeldet hat? Unter anderem. Wir hatten uns schon bei der Konferenz im Juni mit den anderen Vereinen verständigt und wussten daher, dass kein anderer Verein aus dem Osten für den Pokal melden wird. Also haben wir entschieden, uns auch nicht anzumelden. Wir können es zeitlich und finanziell nicht leisten, neben der Meisterschaft noch regelmäßig weite Fahrten in den Nordwesten und Westen zu machen. Manch einer vergisst vielleicht, dass unsere Spieler berufstätig sind und Familie haben. Solche Fahrten sind extrem zeitaufwändig. Und auch die Kosten sind hoch. Man braucht nicht nur den Bus, sondern für so weite Strecken auch zwei Fahrer. Wir haben es vergangenes Jahr versucht. Aber wer da dabei war hat auch gesehen, dass es oft schwer war, überhaupt eine komplette Mannschaft zusammenzubekommen. Auch der Spielplan wurde kritisiert. Er sei nicht optimal. Das wissen wir auch. Das Problem, das viele nicht sehen: Bei so einer Terminkonferenz muss man sich an Gegebenheiten und Eckpunkte halten. Man kann nicht einfach spielen, wann man will. Auch die Gegner haben Eiszeiten. Und nicht in jeder Halle ist die Regionalliga Ost ganz oben dran. Wer denkt, das sei so einfach, der irrt sich. Wir haben auf der Konferenz die Spielpläne von allen Altersklassen bis hin zu den Senioren abgesprochen. Da ist man froh, wenn man am Ende alles unter Dach und Fach ist.


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