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Klinikum vergütet künftig MTRA-Azubis

Die schulische Ausbildung zum Medizinisch Technischen Radiologieassistenten (MTRA) wird in Deutschland üblicherweise nicht vergütet. Das Städtische Klinikum Görlitz geht jetzt einen anderen Weg und unterstützt die dreijährige Ausbildung finanziell.
Lucas Heine hat gerade mit seiner Ausbildung zum MTRA im Städtischen Klinikum Görlitz begonnen. Er profitiert als erster von dieser finanziellen Unterstützung. Foto: Katja Pietsch

Lucas Heine hat gerade mit seiner Ausbildung zum MTRA im Städtischen Klinikum Görlitz begonnen. Er profitiert als erster von dieser finanziellen Unterstützung. Foto: Katja Pietsch

Künftig erhalten die Schüler eine monatliche Ausbildungsbeihilfe von 490 Euro. Zudem bekommen sie eine wöchentliche Aufwandsentschädigung für Praktika während der Schulferien von jeweils 355 Euro. „Wir möchten diesen Berufszweig fördern und junge Menschen in der Region halten. Unsere Absolventen sind hervorragend ausgebildet und brauchen eine Perspektive. Wenn sie hier bleiben, stärken wir wiederum die Patientenversorgung“, sagt Geschäftsführerin Ulrike Holtzsch. Die MTRA erhalten deshalb nach der Ausbildung einen dreijährigen Arbeitsvertrag vom Städtischen Klinikum Görlitz. Das Klinikum bildet bereits seit Anfang der 70er-Jahre MTRA als Praxisbetrieb aus. Das theoretische Wissen wird ihnen an der Medizinischen Berufsfachschule am Städtischen Klinikum Dresden vermittelt. Es ist ein anspruchsvoller und spannender Beruf. MTRA erstellen Röntgenaufnahmen, sie setzen Computertomografie und Magnetresonanztomografie ein, führen Bestrahlungen und nuklearmedizinische Untersuchungen durch, um krankhafte Veränderungen des Körpers oder Verletzungen zu erkennen. Sie unterstützen die Ärzte bei der Diagnosefindung. Dennoch wird es – wie in vielen Ausbildungsberufen – auch hier immer schwieriger, Nachwuchs zu gewinnen. Besonders, wenn in den Ausbildungsjahren kein Geld für den Lebensunterhalt verdient werden kann. Die Schüler lernen in Görlitz an der Seite von 17 erfahrenen MTRA. Sie erhalten ein komplettes Diagnostik-Praktikum im Bereich Röntgen, Computertomographie und MRT inklusive Hospitationen in der Mammographie, Urologie und Sonografie (Ultraschall). Als Schwerpunktkrankenhaus bietet das Klinikum alle wesentlichen Fachrichtungen an, sowie einen umfangreichen Gerätepool für Diagnostik und Strahlentherapie. Darunter ist auch ein neues modernes Angiografie-System mit Linksherzkatheterfunktion.


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