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Breiteres Hilfsangebot für Pflegeeltern

Das Jugendamt hat das Angebot „Pflegeelternentlastender Dienst“ erweitert. Nun sind im Landkreis Görlitz vier Träger an unterschiedlichen Standorten und mit unterschiedlichen Schwerpunkten involviert.
Zum 31. Dezember 2019 lebten im Landkreis Görlitz 438 Kinder in Pflegefamilien. Foto: Esi Grünhagen auf Pixabay

Zum 31. Dezember 2019 lebten im Landkreis Görlitz 438 Kinder in Pflegefamilien. Foto: Esi Grünhagen auf Pixabay

438 Pflegekinder lebten 2019 bei insgesamt 350 Pflegefamilien im Landkreis Görlitz. 50 Kinder wurden im vergangenen Jahr in Obhut genommen und in Bereitschaftspflegefamilien untergebracht. Um die Pflegefamilien im Landkreis zu unterstützen, gibt es den »Pflegeelternentlastenden Dienst«. Bis vor kurzem kümmerte sich der Löbauer Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbundes (DKSB) alleine darum und war damit erster Ansprechpartner für Pflegeeltern. Wer bei Fragen und Problemen das persönliche Gespräch suchte, musste also nach Löbau fahren. Das hat sich inzwischen geändert. Der Landkreis hat den Dienst seit September breiter aufgestellt, statt einem kümmern sich jetzt vier Träger um die Belange der Pflegeeltern. Jeder nimmt sich dabei einem anderen Schwerpunkt an. Der Löbauer Kinderschutzbund ist weiterhin dabei, bietet niederschwellige Beratung und gestaltet und begleitet die Treffen des Pflegekindes mit seiner Herkunftsfamilie. Umgangskontakte nennt man das in der Fachsprache. Außerdem bietet der DKSB kostenlose Betreuung der Kinder in der Geschäftsstelle oder im Elternhaus. »Genutzt werden kann das, wenn mal Not am Mann ist oder die Pflegeeltern eine kleine Auszeit brauchen«, sagt Sozialarbeiterin Marleen Reitz. Auch einen Fahrdienst bietet der DKSB in Löbau. Als Träger neu dabei im Pflegeelternentlastenden Dienst ist der Zittauer Ortsverband des DKSB. Der bietet Beratung bei Problemen und Fragen zur Pflegesituation an und hat außerdem einen Babysitterdienst inklusive entsprechender Babysitter-Ausbildung in petto. Auch der »einer für alle e.V.« aus Görlitz ist neu mit dabei, bietet Beratung vor allem zu Themen wie Erziehung, Identität, Trauma, Krisen, Familienleben und Umgang mit den Herkunftseltern. Auch Kinderbetreuung wird vermittelt. Vierter im Bunde ist der Aktiva Sozialraum Lausitz e.V. aus Niesky. Der Verein hilft vor allem bei Fragen der Identitätsfindung, bietet dazu beispielsweise Biografiearbeit an. Auch Kontaktbegleitung ist hier möglich. Geplant sind bei den vier Trägern auch verschiedene Gruppenangebote wie beispielsweise ein monatlicher Kindertreff und Pflegeelternrunden, bei denen sich die Eltern austauschen können. Allerdings laufen hier noch die Planungen. Auch für den Raum Weißwasser war es angedacht, einen Träger vor Ort zu finden. Allerdings hat sich bei der Ausschreibung im März kein Träger aus dem nördlichen Teil des Kreises beworben. Aktiva arbeitet aber auch im Raum Weißwasser. Damit ist der Pflegeelternentlastende Dienst auch im Norden des Kreises präsent. Ansprechpartner: DKSB Löbau: Marleen Reitz, 03585/2139803, ped@dksb-zittau.de einer für alle e.V.: Susanne Stäbler, David Mende und Isabel Schuppan, 03581/413841, ped@aktiva-lausitz.de


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